Tja, ich bin mit der Veranstaltung beim Comicfestival München gar nicht so unzufrieden.
Es waren nicht Massen von Leuten da, aber immerhin etwa 20. Bei Ralf König nebenan waren es knapp 50 (ich habe da mal kurz reingeschaut). Die Organisation war mangelhaft, aber davon haben wir letztlich profitiert. Es haben sich nämlich nicht zehn Comiczeichner präsentiert, sondern sechs. Die übrigen haben die Sache offenbar nicht richtig mitbekommen. Ich weiß von einem Bekannten, der dabei sein sollte, daß er annahm, es würden einfach Bilder von ihm in Endlosschleife ablaufen. Als er hörte, er solle sich und sein Werk in zehn Minuten vorstellen, kam er nicht.
Wir Verbliebenen hatten also mehr Zeit, und als wir fertig waren, konnten wir sogar noch eine kleine Diskussionsrunde anschließen. Fragen aus dem Publikum gab es leider keine, und die Leute sind auch nach der letzten Präsentation nach und nach gegangen. Aber meine Erwartungen waren wirklich sehr niedrig.
Dabei waren nun:
Armin Parr, der auch mal bei PLOP mitgemacht hat und inzwischen Wimmelbilder für "Comicaze" zeichnet;
Adroth & Shin, ein Duo, das drei kurze Episoden aus einem gemeinsamen Comic las;
Irene, eine Mathematikerin und Comiczeichnerin, die eine Eule zeigte, die aus geometrischen Figuren konstruiert ist;
Steven Tamb, ein italienischer Kunstmaler, der auch etwas Comicartiges produziert hat;
Lisa Rau, die Ausschnitte aus einem Fantasycomic zeigte;
...und ich.
Am Ende haben wir uns gegenseitig befragt; dabei gab es einige Fragen zu meinem "Daphne"-Comic (Dinge, die ich angedeutet hatte, etwa, daß Daphne nicht wollte, daß ich jemandem etwas über unsere Beziehung erzähle, wollten die anderen genauer wissen). Und wir haben reihum eine Einschätzung abgegeben, ob wir uns als Amateure oder Profis sehen - bei den anderen war das nicht so ganz klar. Nur Adroth bezeichnete sich ganz klar als Profi. Irene und Steven waren schon vor dieser Schlußrunde gegangen.
Also es war eine nette Erfahrung, und es gab zumindest ein bißchen Interesse.