Leider gibt es in unserem schönen Land noch kein konkretes Gesetz gegen Mobbing. Andere Länder sind da schon weiter. Ganz allmählig und vorsichtig beschreitet die Justiz den richtigen Weg, aber es geht eben nur sehr langsam voran. Z.B. wird ja Stalking (was ich als Steigerungsform des Mobbing bezeichnen möchte) seit einiger Zeit tatsächlich ernst genommen, auch wenn die Strafen für Stalker noch vergleichsweise mild ausfallen. Mobbing-Opfer hingegen werden zumeist belächelt oder derjenige wird als überempfindlich bezeichnet.
Mobbing ist meistens sehr subtil, zwischen Opfer und Täter baut sich eine ganz eigene Welt auf, die oftmals von anderen gar nicht als sooo schlimm wahrgenommen wird. Ein paar Hänseleien, naja mein Gott, da muss jeder mal durch - so heißt es. Oder der übliche Zickenterror, wo man sich als Mann sowieso am besten heraushält.
Das Empfinden des Opfers ist hingegen ein völlig anderes, da können die "harmlosen Hänseleien" auf Dauer schwere psychische Störungen auslösen, das Selbstbewußtsein wird geschwächt, die innere Abwehr bricht zusammen. Dann funktioniert auch das ignorieren irgendwann nicht mehr, zumal es sich ja um eine Vielzahl von Angriffen handelt und nicht um ein paar einzelne blöde Bemerkungen.
Wie kann man sich nun zur Wehr setzen?
Ich recherchiere grad so ein bisschen im Internet, stelle allerdings auch schnell fest, das sich die meisten Seiten (eigentlich alle) lediglich mit dem Mobbing im Berufsleben beschäftigen - Mobbing in der Schule existiert nicht!? Oder zumindest wurde dieses Problemm als solches immer noch nicht erkannt oder herabgespielt
Na mal sehen, was ich finde...
Dazu muß man zunächst die Ursachen des Mobbing kennen:
- übersteigertes Geltungsbestreben
- Intoleranz
- mangelnder Teamgeist
- mangelnde Konfliktfähigkeit
- Überspielen der eigenen Schwäche
- Gruppenzwang – um nicht selbst zum Opfer zu werden, beuge ich mich
dem Druck der Mehrheit
Dann lese ich, das es 4 Phasen des Mobbings gibt:
(ich editier das mal ein bisschen)
1. Phase:Aufbau eines Konflikts
In dieser 1. Phase entsteht oft aus einer Banalität heraus ein Konflikt. Würden Sie und Ihre Konfliktpartnerin an dieser Stelle miteinander reden und den Konflikt aus der Welt schaffen, könnte Mobbing vermieden werden. Bleibt der Konflikt jedoch bestehen, bauscht er sich auf, und es kommt zu Angriffen.
2. Phase: Die Mobbing-Situationen häufen sich
Aus den gelegentlichen Angriffen auf Sie wird nun ein Dauerbeschuss. Sie sind längst zur Außenseiterin geworden. Ihr Selbstvertrauen ist bereits empfindlich gestört. Sie rutschen fast automatisch in eine Verteidigungsrolle, werden misstrauisch gegenüber jedermann und verlieren Ihr Ansehen. Die ersten Symptome, wie z. B. Kopfschmerzen, zeigen sich.
3. Phase: Das Mobbing wird öffentlich
Sie sind psychisch schwer angeschlagen. Die Folge ist u.a. Nachlassen der Leistung. Dadurch liefern Sie noch mehr Ansatzpunkte für Kritik. Sie wollen nicht mehr das Opfer sein, sondern sich endlich wehren. Sie suchen Hilfe bei Vorgesetzten oder der Mitarbeitervertretung (oder halt Lehrer/Rektor). Doch wer gemobbt wird, stört auf Dauer, weil er mit seiner Leistung nachlässt und mit seinen Kollegen (Mitschülern) nicht auskommt.
4. Phase: Das Mobbingopfer gibt auf
Sie sehen für sich keine Chance mehr und geben auf. Ihr Selbstbewusstsein ist zerstört.
Dann gilt es, sich selbst zu analysieren (finde ich auch ganz gut)
Frage Dich also:
# Was wollen die anderen im Gegensatz zu mir?
# Wo stehe ich?
# Wo will ich hin?
# Wie setze ich das um?
Und hier füge ich hinzu: in welcher der 4 Phasen befinde ich mich meiner Meinung nach?
Hier noch ein paar Vorschläge, wie man sich gegen Mobbing wehren kann (wie gesagt, ist aus der Arbeitswelt, lässt sich aber durchaus auf die Schule übertragen)
- Sprechen Sie Konflikte und Schwierigkeiten offen an.
- Holen Sie sich Rat bei Kolleginnen, Freunden oder Ihrer Familie.
- Geben Sie dem Mobber keine Angriffspunkte, z. B. durch spontane Ausbrüche.
- Schalten Sie Ihren Vorgesetzten (Lehrer, Rektor) ein, wenn Sie innerhalb der Mitarbeiterinnengruppe (Schulklasse) keine Hilfe erfahren.
- Isolieren Sie sich nicht.
- Führen Sie ein Mobbing-Tagebuch, in dem Sie alle Vorfälle versehen mit Datum und Uhrzeit notieren, damit Sie die Vorfälle auch später noch belegen können. (und den Täter damit konfrontieren können!)
- Stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein durch Aktivitäten außerhalb der Arbeit (Schule), z. B. durch die Mitgliedschaft in einem Sportverein.
(ihhh Sport, naja es gibt ja auch andere Vereine)
- Suchen Sie sich Hilfe, z. B. bei Selbsthilfegruppen oder einem Mobbing-Telefon. (hmmmm, ob das der richtige Weg ist, von solchen Selbsthilfegruppen bin ich nicht überzeugt - aber es ist eine Option!)