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Jähling

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41

Donnerstag, 9. Oktober 2008, 01:22

Interessante Diskussion hier.

Über was ähnliches habe ich heute noch mit meinem Mitbewohner geredet. Ging um Studienentscheidungen (ein Philosophieneuling und ein Soziologe. Ja, wir waren etwas voreingenommen.)

Stell Dir vor, Du setzt deine ganze Energie auf etwas, dass Du mit Leidenschaft machst, auf die Gefahr hin, damit auf der Straße zu landen. Wenn das passiert, hast Du immer noch Deine Leidenschaft.
Oder Du setzt alles auf die "vernünftige" Richtung und wirst Bankkaufmensch. Wenn Du damit auf der Straße landest, was hast Du dann?

Klar kann es schwer werden. Comics kosten Nerven, Freunde erklären Dich für verrückt, das Geld reicht vorne und hinten nicht, und Du musst zugucken, wie andere, die mit drei Strichen jeden Tag denselben witzlosen Cartoon abliefern, als Superstars gehandelt werden. Wenn Du bereit bist, das alles in Kauf zu nehmen, bist Du richtig.

Das gilt nicht nur für Comics vs. Banklehre, sondern auch für Comics vs. Cartoons. Solange die Aufträge mal hier, mal da kommen, wäre es dumm, einen Job abzulehnen. Aber wenn es darauf ankommt, auf eine Karte zu setzen, muss es die sein, die einen selber befriedigt und die einem mehr liegt. Wegen der vielen Momente, die man damit allein ist oder in irgendeinem Nebenjob schuftet, um bis zum nächsten Auftrag über die Runden zu kommen.

Außerdem: Die Leser merken es, wenn man nur so tut.

42

Donnerstag, 9. Oktober 2008, 20:00

Das hast du schön gesagt. Besonders das mit der Leidenschaft wenn ich auf der Straße lande. Ich sag das jetzt nicht nur so, dass hat mich wirklich emotional aufgepuscht :D Selbstverständlich will ich Comics zeichnen. Wenn ich was anderes arbeiten müsste würde ich immer bereuen dass ich es nicht wenigstens versucht hätte.
Ja, besonders Freunde gucken komisch. Die wollen so gute Noten wie möglich weil sie Angst haben später keine Chance zu haben. Aber ich habe wenigstens noch ein Talent, dass ich aufbauen möchte und mit dem ich meinen späteren Lebensalltag füllen möchte.

Ich glaube, Comics zeichnen benötigt auch eine gute Portion Selbstbewusstsein. Beonders wenn man sich präsentieren möchte.

Keller

Tuscher

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43

Donnerstag, 9. Oktober 2008, 20:57

Wohl war, außerdem kommts bei den Mädels nicht so gut an wie Rockstar.
Aber um mal ne Alternative einzuschmeißen: Mein Berufswunsch geht nicht ansatzweise in die Richtung, deshalb kann ich auch zeichnen was ich will ohne (hoffentlich) jeden Gelddruck.

Peter L. Opmann

Comic-Godzilla

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44

Donnerstag, 9. Oktober 2008, 23:15

Dazu gibt's eine schöne Passage aus einem Interview von Lemmy Kilmister mit dem "Spiegel"(Ausgabe 10/2000). Er wird gefragt, wie er es geschafft habe, so viele Mädels wie möglich abzuschleppen.

Lemmy: Natürlich habe ich mir zuerst eine Gitarre besorgt. Mit der sah ich schon mal super aus. Und die habe ich dann immer mit in die Schule genommen. Ich konnte keinen geraden Ton spielen, mußte ich aber auch nicht, denn von da an haben mich die Frauen beachtet.

8o

Karl

Tuscher

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45

Freitag, 10. Oktober 2008, 08:48

Gitarre hab ich und einen geraden Ton kann ich auch nicht spielen. Muß ich nur noch in die Schule gehen. ... :D
Wer regelmäßig vorbeischaut, wird beinahe jede Woche (wenn sichs ausgeht) mit einem frischen Cartoon belohnt!


Peter L. Opmann

Comic-Godzilla

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46

Freitag, 10. Oktober 2008, 11:03

Also, Du kannst die Erfahrungen nicht bestätigen, Karl? Um wieder mal ein bißchen in Richtung des Themas zurückzukehren: Robert Crumb berichtet in seinem Comic "My Trouble with Women II" (auf deutsch in dem Band "Mein Heldenleben", Zweitausendeins), als Comiczeichner sei er von den Frauen völlig ignoriert worden - aber nicht mehr als BEKANNTER Comiczeichner. Da machte er dann ähnliche Erfahrungen wie Lemmy...

Fanboy

Scribbler

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47

Samstag, 11. Oktober 2008, 19:54

naja, hast du schonmal robert crumb gesehen ?! :D zudem hat er auch noch ziemliche krasse neigungen was sex angeht........aber mittlerweile isser eh verheiratet und seine kinder zeichnen mittlerweile auch schon..

Ic persönlich habs schon oft versucht, einmal mit ner richtig guten idee, die aber wegen schlechter umsetzung abgelehnt wurde (ich glaub da war ich 16....). Letztens hab ichs wieder probiert, 7 Bewerbungen gingen raus. 5 davon würden nicht ins betriebsprogramm passen, 1 meinte sogar das ich jemanden kopiere.
Beim letzten hätte ich chancen gehabt, aber der produziert nicht mehr das Genre.
Hab mich aber diesmal nicht knicken lassen, hab das verdammte Ding fertig gezeichnet und es selber produziert.......naja, mit hilfe der druckerei :D
Aber alles, vom sketch bis der gang zum drucker hab ich alles allein gemacht.....und bin megastolz dass das so toll geworden ist.

Peter L. Opmann

Comic-Godzilla

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48

Samstag, 11. Oktober 2008, 20:13

Also ich Vergleich zu Lemmy sieht Robert Crumb super aus - finde ich. Aber das müssen Frauen beurteilen... :pinch:

Hillerkiller

Hillerious

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49

Samstag, 11. Oktober 2008, 21:42

Frauen und Thomas Hermanns.

Aber jetzt mal zurück zum eigentlichen Thema. Wer jetzt aus welchen Gründen was genau zeichnen will, hätten wir ja geklärt; ich würde gerne mal bei dem was Fanboy gesagt hat einhaken und fragen, wer hier was für Erfahrungen mit Verlagen gemacht hat. Wer hat denn schonmal einen Comic oder Cartoons von sich verschickt und wurde angenommen oder auch nicht? Schade, dass Miguel hier eher unaktiv geworden ist, der hätte bestimmt Interessantes zu sagen. Aber vielleicht liest er das hier ja :D
Ich persönlich hab mal mit elf oder zwölf Jahren unheimlich naiv einen zehnseitigen Comic auf Karopapier und mit praktisch geklauten Charakteren an diese "Hiro-Comics" geschickt (obwohl ich das nicht mehr genau weiß, aber zumindest steht das auf dem Briefkopf, den ich noch hab :D ). Völlig überraschend für mich aus heutiger Sicht kam dann aber ein wirklich nett formulierter Brief zurück mit plausiblen Gründen dafür, dass der Comic nicht abgedruckt werden kann, ohne "Deine Zeichnungen und Story sind scheisse" zu verwenden :D

50

Sonntag, 12. Oktober 2008, 13:38

Ja das würde mich alles auch sehr interessieren. Menschen mit Erfahrung können auch gerne Tipps geben, worauf man achten sollte und was man bei einer Bewerbung bei einem Verlag unbedingt vermeiden sollte... 8o

Fanboy

Scribbler

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51

Sonntag, 12. Oktober 2008, 16:43

zuerst einmal sollte man schauen das der comic ins verlagsprogramm passt. dann sollte man mind. 10 seiten als anschauungsmaterial beilegen, damit die sehen wie du eine geschichte erzählst. zu dem musst du schreiben was du genau willst (aber auch aufpassen das es ins programm passt...).
Ich habs mittlerweile aufgegeben......wie die meisten Künstler werden Talente im internet entdeckt....also lieber zeit in zeichnen investieren statt bewerben...

Miguel

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52

Montag, 13. Oktober 2008, 10:18

Schade, dass Miguel hier eher unaktiv geworden ist, der hätte bestimmt Interessantes zu sagen. Aber vielleicht liest er das hier ja :D
Lieber Hillerkiller, ich bin vielleicht unaktiv, aber nicht weg!
Ehrlich gesagt wüsste ich jetzt gar nicht, was ich sagen sollte, denn Kim - der wahre Fachmann auf diesem Gebiet - hat dieses Thema in seinem Buch ja sehr gut beschrieben. Was ich aus meinem 3x Bewerben vielleicht noch gelernt habe ist, dass es kein "richtig" und "falsch" gibt, wenn ihr nur für Euer Projekt zu begeistern wisst! Haut ordentlich auf die Kacke, wenn ihr Euer Projekt vorstellt! Bescheidenheit ist hier fehl am Platz!Ihr müsst neugierig machen und mitreißen!Die Leute, die sich Euer Konzept angucken, sind auch nur Menschen. Sie wollen verständlicherweise keinen Flop landen und ihr müsst ihnen klar machen, dass Euer Projekt erfolgreich sein wird und warum. Versetzt Euch in deren Lage. Klar muss das Projekt ins Programm passen und letztlich entscheidet die Qualität Eurer Arbeit, aber ein gutes, mitreißendes Konzept ist die halbe Miete!

Hillerkiller

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53

Montag, 13. Oktober 2008, 13:05

Yeah, danke für den Kommentar :D Miguel is watching.
Ich hör aber auch immer ganz gern die Details. Das "3x Bewerben" bezieht sich auf verschiedene Verlage, oder hast du die ganze Zeit nur die Leute vom schwarzen Turm genervt? :D
Wie bist du überhaupt auf die gekommen? Zufällig drauf gestoßen oder hast du da Connections, die der Bayer sagt?

Karl

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54

Montag, 13. Oktober 2008, 13:14

Ich glaub ja nicht, daß es da ein Erfolgsrezept gibt, obwohl gut muß man schon auch sein und wahrscheinlich auch hinter dem stehen, was man macht. Ablehnungen und Mißerfolge sammeln gehören halt zum Zeichnerdasein dazu.

Außerdem, wenn ich ein 100%-iges Erfolgsrezept wüßte, würde ich euch das sicher nicht verraten, sondern in die Tat umsetzen und super absahnen! :D

Ähnliches Thema: Die einzige, dies durch Starmania (ösisch für "Deutschland sucht den Superstar") geschafft hat, war eine gewisse Christl Stürmer und die hat nicht einmal gewonnen. Die Sieger kennt wiederum keine Sau mehr, auch hier in Österreich.
Wer regelmäßig vorbeischaut, wird beinahe jede Woche (wenn sichs ausgeht) mit einem frischen Cartoon belohnt!


Peter L. Opmann

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55

Montag, 13. Oktober 2008, 16:12

Mit Verlaub, Karl: Den Hinweis auf DSDS finde ich nicht so zielführend. Man sollte den Drang haben, etwas via Comic und Cartoon auszudrücken, dann kann man das auch offensiv einem Verlag anbieten. Wenn ich sage: "Ich will reich und berühmt werden", dann ist das etwas ganz anderes. Dann sollte man sowieso lieber andere Wege beschreiten als Comics zu zeichnen. Aber dann wird man diesen Comics wahrscheinlich auch ansehen, daß sie nur Mittel zum Zweck sind und eigentlich nichts aussagen.

56

Montag, 13. Oktober 2008, 19:46

Ich hab nur immer Angst, dass die Leute gar nicht wissen wollen was ich zu sagen haben... oder nicht meine Meinung teilen... oder mich Ende gar nicht verstehen :D

christian

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57

Montag, 13. Oktober 2008, 21:13

Wobei man es in meinen Augen auch mit den Aussagen nicht übertreiben darf, zum Beispiel find ich persönlich die Moral im Großteil von Pixars Filmen unglaublich übertrieben. Was mich bei den Filmen nervt ist diese dauernde "einer ist anders, am ende helfen wir ihm aber doch und sind ganz supi freunde und gehen kuchen essen"-Moral (oder so ähnlich). Wisst ihr was ich mein? Das hat man auch in Wall-E gemerkt (zumindest hab ichs gemerkt :D), da wird ja ziemlich diese Konsum- und Wegwerfgesellschaft kritisiert, die nicht mehr auf die Natur sondern nur noch auf sich selbst und die eigene Bequemlichkeit und das eigene Wohlergehen achtet. Und ich finde in dem Punkt wird übertrieben, da am Ende man (zumindest ich) nur noch zugedröhnt wird mit dieser Moral.
An dem Punkt find ich sollte man es bisschen ruhiger angehen lassen, weil Film und auch ein Comic sollen in meinen Augen Spaß machen, d.h. wenn ich schon unbedingt mit diesem Film oder Comic was aussagen will, dann von vorneherein klar machen dass der Film/Comic darauf abzielt oder das ganze subtiler einbauen, sonst wird das zu krass.

(Versteht man das?)

@Chaale: Ich glaub schon dass einige das wissen wollen, aber schlimm find ichs nicht, wenn sie deine Meinung nicht teilen. Dann haben sie immerhin einen Grund, sich damit zu beschäftigen - und schwupps - sie versuchen (vielleicht) zu verstehen was du zu sagen hast. Und wenn sie dich gar nicht verstehen, dann... gibt es vielleicht ganz tolle motivierte Menschen, die sich hinsetzen und deinen Comic analysieren, und die werden das dann verstehen (und sich gut fühlen, weil du ihnen ein tolles Analyse-Erlebnis geliefert hast) :D
Aber wie gesagt, ich würds mit Aussagen nicht übertreiben :)

58

Montag, 13. Oktober 2008, 21:25

Ich versteh genau was du meinst, Chrissi :D Aber du musst verstehen, dass Pixar Filme eher für das jüngere Publikum bestimmt sind und für die ein "Wir haben uns am Ende alle ganz doll lieb" Gedünkse besser als ein offenes oder dramatisches Filmende :O:D Die Filme basieren darauf und sollen auch prägend für die Kleinen sein. Ich will nicht böse klingen, aber als kleines Kind nimmt man die Dinge anders und begrenzter auf wie erwachsene Personen... die meisten Kinder können nur "Friede-Freude-Eierkuchen" verstehen. Und die Filme müssen sich demnach auch auf etwas stark beschränken und die Handlung nicht zu komplex machen. Ich muss aber sagen, ich hab Wall-E noch nicht angeschaut... hehe ^^

christian

leeres Blatt

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59

Montag, 13. Oktober 2008, 21:32

Schau ihn dir an und denk dabei an mich ;) Die erste halbe Stunde find ich genial im Vergleich zur letzten halben Stunde (als die Menschheit von ihrer Dummheit erlöst wird). :D Eigentlich mochte ich die Pixar-Filme, bis es mit der Moral losging ;). Ich werde (wenn ich es mal schaffe) nur Comics mit Arschlöchern zeichnen. Nichts da mit Friede-Freude-Eierkuchen! :evil:

Karl

Tuscher

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60

Montag, 13. Oktober 2008, 22:44

@Peter: Mir kann man die Dinge auch direkt ohne Verlaub sagen... ;)
Als ich das mit SM geschrieben hab erschien es mir irgendwie einleuchtend, mittlerweile weiß ich gar nicht mehr so recht, was ich damit sagen wollte. :D

Man sollte jedenfalls, wenn man ein Ding hat, von dem man überzeugt ist, auch versuchen die Verlage zu überzeugen, auch wenn die Chancen sehr gering sind. Ansonsten ist das mit dem "klein Anfangen" wahrscheinlich kein so schlechter Weg, wenn auch eher mühseelig. Ich weiß das, ich fang schon längere Zeit klein an... :D
Wer regelmäßig vorbeischaut, wird beinahe jede Woche (wenn sichs ausgeht) mit einem frischen Cartoon belohnt!


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