Kims Comiczeichenkurs Forum

Ich kenn dich nicht, bin aber auch noch nicht lange hier.

Hast ein paar schöne Sachen auf dem Blog; besonders das dreibeinige Monster und die Secret-Wars-Seiten gefallen mir.
Deine Facharbeit über Comics find ich interessant; hatte in letzter Zeit einige Diskussionen über den Stellenwert von Comics (insbesondere im Vergleich zu "anerkannten Künsten" wie Literatur oder Film). Werde mir das durchlesen.

Wau.... ziemlich zähe Kost deine Facharbeit.
Das hat bestimmt ne menge Zeit in Anspruch genommen.
Was studierst du eigendlich genau? Dein Zeichenstil ist die absolute härte.

Durftet oder wolltet ihr keine Bilder benutzen?
Gerade bei Kunstthemen sind Bilder meiner Meinung nach unglaublich wichtig,
einmal um das Verstehen des Textes zu erleichtern,
aber auch um den Leser ab und an einfach "entspannen" zu lassen, bei soviel Seiten
dauerhaftem Textfluss.

Ich hab eine Facharbeit über Fluxus (Experimentelle Kunstrichtung der 60er und teilweise 70er) geschrieben, da hab ich auf der rechten Seite immer zwei, drei Bilder platziert, einfach um das Auge zu entlasten. Hat sich notentechnisch auch gelohnt

Yeeeah, Sam ist wieder da
Der Blog war ja wirklich eine kolossale Zeit lang unbenutzt; super, dass es weitergeht! An den Artbattle-Comic erinnere ich mich sogar noch Gegen wen war das? Sir Kay und noch jemanden?
Ich hoffe, du lässt wieder mehr von die hören.
Hab mir mal erlaubt, den Thread trotzdem ein bisschen zu verschieben

So, hab's gelesen!
Pfffz, ist doch gar nicht so zäh, Vaughan. Der typische "akademische Sprachduktus" halt, so schreib ich in meinen Arbeiten auch.

Wie war die Umfragegruppe zusammengesetzt? Alles nur Normalbürger, oder auch Akademiker?
Ein Thema, dass mich stark interessiert, in eurer Arbeit jetzt aber keine (grosse) Rolle spielt, ist die kulturelle Anerkennung des Comics, resp. seine "Kunstfähigkeit" grad im Vergleich zur Literatur oder zum Film, die eindeutig als künstlerische Medien anerkannt sind.
Comics werden inzwischen ja auch vom Feuilleton besprochen oder sind Thema akademischer Arbeiten, insgesamt scheinen mir aber grad aus der Ecke viele Vorurteile gegenüber dem Comic zu kommen. (Lustig sind übrigens akademische Äusserungen, die auch noch in den 70ern oder 80ern keinen Zweifel daran lassen, dass der Comic ein minderwertiges oder gar gefährliches, weil die Wahrnehmungsfähigkeit der Kinder schwächendes Medium ist.)
Es kommt mir auch so vor, dass es irgendwie keinen deutschen Alan Moore oder Frank Miller zu geben scheint. (Hm, vielleicht fallen Wilhelm Busch oder Loriot in eine vergleichbare Kategorie.)

Interessant finde ich den Hinweis auf die Anleitungscomics und Comics in der Schule. Ich kann sagen, dass meine Lehrer immer wieder mal mit Comics gearbeitet haben (ich erinnere mich an einen Comic über Aids im Aufklärungsunterricht oder einen über den antik-römischen Alltag im Latein-Unterricht). Das Problem ist manchmal, dass solche didaktischen Comics mitunter recht, naja, lahm sind.
Ich würde Comics sowieso nicht als DAS Lehrmittel bezeichnen ("Bilder sagen mehr als seitenlange Texte"), sondern einfach eins von mehreren gleichwertigen und sicher nicht für jede Gelegenheit optimal geeignet. (Und dass man "seitenlange Texte" bewältigen kann, ist imho äusserst wichtig.)
Angesichts dessen bin ich übrigens verwundert, dass ihr (wie defaultbob schon anmerkte) KEINE Bilder benutzt. Mit der Facharbeit als Comic hättet ihr eure Position doch wunderbar bekräftigen können.

"In den meisten Fällen wird aber kein Comic oder Manga einfach verfilmt, sondern vorher noch
den Ansprüchen der Filmindustrie angepasst, also massentauglich gemacht." Da hätte ich gerne ein paar Beispiele. Die meisten Comicverfilmungen basieren imho bereits auf massentauglichen Vorlagen, Alternativ-Beispiele wie der von dir genannte "Sin City", "American Splendor" oder "Persepolis" bleiben ihrer Vorlage ja durchaus treu.

"Eine interessante Erfindung im Bereich der sequentiellen Kunst ist auch der interaktive Comic.
Er ist hauptsächlich im Internet zu finden." Kannst du ein paar gelungene Beispiele nennen? Mir ist da leider nur Turtle vs. Bunny bekannt.

"Knackpunkte" finde ich etwas ungenau (umgangssprachliche Wendungen würde ich in so einer Arbeit eh nicht verwenden). Und ist mit der "bestimmten gesellschaftlichen, kulturellen oder nationalen Ausrichtung" nicht das "bestimmte etc. Äussere" gemeint?

Das Feld, das ihr eröffnet, ist für eine zwanzigseitige Arbeit vielleicht fast etwas zu weit (in vielen Punkten könnte man noch in die Tiefe gehen), aber ihr bietet einen guten Überblick.

Erstmal Reschpekt für die Arbeit, obwohl ich finde das es nur ein bißchen an der Oberfläche kratzt und recht "einfach" dargestellt ist.
Im französisch sprechenden belgischen Raum lesen sehr viele Erwachsene Comics und das Comic an sich hat da einen seeehr hohen Stellenwert (ich war vollkommen perplex als ich in Belgien an der Autobahn riesige Comichinweisschilder entdeckte) von daher stimmt das alles schon für Deutschland (dem Land der Dichter und Denker ) läßt aber meiner Meinung nach komplett die wirklichen Comicländer außer acht (Frankreich, Belgien, Spanien, Italien).
Bestes Beispiel ist Sperzel, der mir erzählt hat das er wie ein König behandelt wurde als geladener Gast in Frankreich, er ist selbst fast vom Glauben abgefallen.
Das der Animationsfilm immer noch nicht ernst genommen wird ist aus meiner Sicht auch so nicht richtig, spätestens seit Pixar richtig Gas gibt hat da auch bei Erwachsenen ein komplettes Umdenken stattgefunden, bei Ratatouille z.B. waren auf jedenfall mehr Erwachsene zusammen mit mir im Kino als Kinder. Und die technische Programmierarbeit die die Mädels und Jungs da vollbringen wird in der kompletten Filmindustrie übernommen.

Ich persönlich sehe Comics auch nicht generell als Kunst an, ich würde mich oder andere Zeichner eher nicht als Künstler betiteln obwohl das natürlich jeder selbst entscheiden muß und der Begriff Kunst eigentlich alles umfassen kann, das ist auch nur meine Einstellung zu Comics die kein anderer teilen muß und mit der ich auch niemanden bekehren möchte.

Ich hoffe mal das ich jetzt nicht übers Ziel hinaus geschossen bin, zum Glück obliegt es Dir mich zu igorieren

Deine Seite und Dein Style gefällt mir ausgesprochen gut, da werde ich mich nochmal ein bißchen umgucken.

Zitat von »andirasper«

Ich persönlich sehe Comics auch nicht generell als Kunst an, ich würde mich oder andere Zeichner eher nicht als Künstler betiteln obwohl das natürlich jeder selbst entscheiden muß und der Begriff Kunst eigentlich alles umfassen kann, das ist auch nur meine Einstellung zu Comics die kein anderer teilen muß und mit der ich auch niemanden bekehren möchte.

Naja, generell Kunst ist wohl kein Medium...

Zitat von »manhunter«

Naja, generell Kunst ist wohl kein Medium...

Das verstehe ich nicht???

Nicht jeder Film, jedes Buch, jedes Musikstück oder jeder Comic ist Kunst, aber es gibt Filme, Bücher, Musikstücke und Comics, die Kunst sind.

OK, das ist aber ja auch nur Deine persönliche Meinung, genauso wie meine, das Comics keine Kunst sind. Spätestens seit Warhol ist jeder Gegenstand den ich aus seinem eigentlichen Nutzungsbereich entferne und auf einem roten Samtkissen in einer Gallerie platziere Kunst, was wiederum auch nicht meiner Auffassung von Kunst entspricht aber sag das mal Menschen die Werke von Hirst kaufen.

Ich denke nicht, dass Kunst definierbar ist. Das muss halt jeder für sich entscheiden. Oder seine eigene Kunstauffassung eben von der Masse definieren lassen, wie es so viele tun.

Wenn Kunst nicht definierbar ist können wir den Begriff aus unserem Sprachschatz entfernen. Es gibt schon verschiedene "Werke" wo jeder sagt das ist Kunst, nur ist es halt schwer eine Grenze zu ziehen.

Ach was, "schön" und "hässlich" sind schließlich auch immer noch in unserem Sprachschatz enthalten.
Wenn es keine Kunst ist, Figuren zum Leben zu erwecken, trotz statischer Bilder den Eindruck von Bewegung zu vermitteln, mit Farben und Symbole die richtigen Gefühle hervorzurufen, dann frag ich mich echt, warum es so verdammt schwer ist, einen Comic zu zeichnen
Aber verlagern wir das Thema bitte in einen anderen Thread, ich will noch mehr Kunst von Sam sehen

Mir geht's auch nicht drum, wie oder ob Kunst überhaupt zu definieren ist, sondern darum, ob das Medium Comic auf einer Stufe mit Literatur, Malerei oder Film steht (da stelle ich mich auf den Standpunkt, dass kein Medium per se minderwertiger oder besser als ein anderes ist). Was in der öffentlichen Meinung (um auf Sams FA zurückzukommen) zumindest in Deutschland anscheinend nicht so gesehen wird.

Zitat von »Hillerkiller«

...warum es so verdammt schwer ist, einen Comic zu zeichnen

Weil es sauschwer ist glaubhaft eine Geschichte zu erzählen, der Rest den Du ansprichst ist reines Handwerk. Ist der Zusammenbau eines Stuhles Kunst ? Oder ist es doch die bestimmte Idee einen Stuhl "anders" zu machen?

Zitat von »Hillerkiller«

Ach was, "schön" und "hässlich" sind schließlich auch immer noch in unserem Sprachschatz enthalten.
Wenn es keine Kunst ist...

weiter oben schrieb ich:

Zitat von »andirasper«

...das ist auch nur meine Einstellung zu Comics die kein anderer teilen muß...

Bitte Hiller ließ Dir alles durch bevor Du rumotterst

Zitat von »Hillerkiller«

Aber verlagern wir das Thema bitte in einen anderen Thread, ich will noch mehr Kunst von Sam sehen

Hoppla Hoppla es geht hier um Sams Text über Comics und da wir nicht in der Zeichenecke sind, bist Du hier falsch mein Lieber ein bißchen zu viele Trolle bekämpft in letzter Zeit, was? Verlierst wohl den Überblick, was? Deine Macht steigt Dir wohl zu Kopf, was?

Zitat von »manhunter«

Mir geht's auch nicht drum, wie oder ob Kunst überhaupt zu definieren ist, sondern darum, ob das Medium Comic auf einer Stufe mit Literatur, Malerei oder Film steht (da stelle ich mich auf den Standpunkt, dass kein Medium per se minderwertiger oder besser als ein anderes ist). Was in der öffentlichen Meinung (um auf Sams FA zurückzukommen) zumindest in Deutschland anscheinend nicht so gesehen wird.

Da hassu natürlich vollkommen recht.
Ich glaube das liegt ein bißchen daran das wir hier noch keinen Walt Disney oder ähnliches hatten. Das ist so wie im Sport, wer interessiert sich denn heutzutage noch für Tennis? Als es einen Boris Becker gab waren hier alle Tennisenthusiasten.
Die Amis haben Ihre "Urzeichner" die immer noch auf Platz eins stehen...funktioniert weltweit
Die Franzosen haben Ihre "Urzeichner" die immer noch auf Platz eins stehen, in einem etwas anderen Themenbereich...funktioniert weltweit
Der Asiatische Raum hat die Ghiblistudios die immer noch auf Platz eins stehen....funtioniert weltweit
Und die Deutschen? Tja da fällt mir Wilhelm Busch ein, der aber auch mehr Geschichtenerzähler den Comiczeichner war, Loriot? Mehr Komiker als Comiczeichner. Toonzeichner? Hmmmmjaannngnnnnöööö irgendwie ist so ein Uli Stein nicht genug um Massen zu mobilisieren.

Hehe, wir Moderatoren haben inzwischen die Allmacht verliehen bekommen, das heißt, ich darf rumstänkern in jedem Bereich, der mir gefällt
Und mein Spaß am Löschen von Beiträgen ist nach oben hin offen, deshalb wollte ich bevor es zu spät ist anmerken, dass es gerne um Sams Sachen gehen kann aber nicht wieder in eine Seitenlange Diskussion darüber, ob nun blau oder rot die schönste Farbe ist, ausarten soll, Herr Raspermann

Rot, die Farbe des Blutes und der Liebe

Um auf das Kunstthema zu kommen: Ich hab mal ein Buch gelesen, das darum ging, was Kunst ist und wie der Kunstmarkt funktioniert. Das Endergebnis vom Buch war, soweit ich mich erinnern kann, eigentlich dass es zwar den Begriff Kunst gibt aber man nicht sagen kann was Kunst ist, selbst wenn mans versucht einzuschränken.

Nein Hiller auch für Dich bzw. insbesondere für Dich gelten die Forumregeln, schließlich bist Du ein Vorbild

Es ging ja ursprünglich nicht um das Thema Kunst sondern um die "wissenschaftliche" Betrachtung von Comics.

Da fällt mir noch ein das ich den Punkt mit den Aufbauanleitungen bzw Flugzeuganweisungen ganz interessant fand, ich empfinde es etwas schwierig den Spagat zwischen einer gezeichneten Anweisung (ist ja nur billiger als ein vernünftiges Foto von der Realsituation zu machen und leichter zu ändern) und einer Bildergeschichte herzustellen. Man hätte vielleicht noch etwas mehr auf die Entstehungsweise generell von Comics eingehen können aber dann wäre es letztendlich irgendwann wohl auch zu einem Lebenswerk mutiert