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Spong

leeres Blatt

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Dienstag, 30. November 2010, 09:04

Buch über Storytelling - "Der Comic im Kopf"

Ich hoffe es ist der richtige Thread - ansonsten bitte ich um Anregung, wo es besser passen könnte ...

Liebe Mitkrakelnden,

Ich schreibe gerade mit meinem lieben Freund und Kollegen Markus Hockenbrink an einem Buch über kreatives Erzählen. Regelmäßige Infos, Artikel, Auszüge und Artwork gibt es ab jetzt mindestens einmal die Woche unter

http://der-comic-im-kopf.blogspot.com/

In Buch und Thread wird es um die Entwicklung und das Design von Charakteren gehen, um das Erstellen und Inszenieren eines Plots, um das "Takten" einer Szene, und um Aufbau und Inszenierung von Dialogen. Ausserdem kommen ein paar Genies zur Sprache, die wir für das Projekt gewinnen konnten, und die uns gestern wie heute noch viel zu sagen haben - Aristoteles, Leonardo da Vinci und Oscar Wilde.

Zu uns: Ich habe bislang drei "Graphic Novels" veröffentlicht, hatte das große Privileg, bei meinem Idol Ralf König Unterricht nehmen zu können, und bin seit einigen Jahren Lehrer für Storytelling bei der Comicademy. Markus arbeitet vor allem als Journalist und Publizist, aber er ist ganz nebenbei auch einer der genialsten Zeichner, die ich kenne, und ich bin sehr froh und stolz, dass wir dieses Projekt gemeinsam angehen.

Würde mich ganz besonders über Feedback und Anregungen für das Buch und unsere Texte im Blog freuen. Viele Grüße und keep the faith, Spon

Hate

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2

Freitag, 3. Dezember 2010, 18:50

Zuviel Theorie ist gefährlich.

Früher hatte ich viele gute Geschichten im Kopf. Dann hatte ich mich intensiv mit Erzähltechniken beschäftigt. Und heute habe ich nur noch theoretisches Wissen im Kopf.

Jähling

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3

Freitag, 17. Dezember 2010, 12:49

Ging mir auch so. Dann habe ich mich weiter mit Erzähltechniken beschäftigt und bin am anderen Ende mit mehr Geschichten als je zuvor wieder rausgekommen.

DMJ

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4

Samstag, 18. Dezember 2010, 12:11

Ja, das stimmt, da scheint die Mitte gefährlich zu sein: Da lernt man ein paar Sachen, die an sich noch nicht entscheidend sind, sondern oftmals so grundlegend, dass man sie von allein macht, auch ohne Theorie dahinter, aber dadurch, dass man es gelesen hat, ist der natürliche flow raus. Erst wenn man ganz viel und möglichst unterschiedliches (gern auch widersprüchliches) Zeug dazu gelesen hat, kann es wohl wieder zurück ins Halbbewusste sinken, wo man davon profitieren kann. :D
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Spong

leeres Blatt

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Montag, 28. Februar 2011, 10:19

Hm, ich kann Hates Erfahrung nicht bestätigen. Mir ging es eher wie Jähling, dass ich inzwischen viel mehr Geschichten im Kopf habe, als ich jemals werde umsetzen können.

Inzwischen sind im Blog Beiträge zu Plot, Dialogen und Setting hinzugekommen. Enjoy! Über Feedback und Anregungen würden wir uns sehr freuen!

Klee

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6

Donnerstag, 3. März 2011, 11:54

Ich finds ne echt dolle Sache, euer Buchprojekt. Ich verfolge den Blog mit großer Begeisterung seit ein paar Wochen und gespannt was da noch so kommt. Ich persönliche mag die konkreten Beispiele am Liebsten, die mir manchmal erst richtig vor Augen führen, was die Theorie für die Anwendung bedeutet.

Spong

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7

Freitag, 4. März 2011, 17:54

Ah, danke für das nette Feedback, Klee. Grade die Beispielsektion werden wir mit der Zeit noch ausbauen, und zu jedem Thema gibt es ein Kapitel mit Übungen. Erfreulicherweise kommt mein begnadeter Zeichenkollege heute für eine Woche nach Köln, und wir haben einen kompletten Tag nur für DCIK-Zeichnungen reserviert.

wan_fang_lin

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8

Freitag, 4. März 2011, 18:45

mir gefällt der blog auch sehr gut. da kann man viel lernen und ihr präsentiert nicht einfach fakten die stimmen, oder auch nicht - nein - ihr erklärt das ganze auch sehr einleuchtend und einfach mit beispielen.

Spong

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9

Sonntag, 13. März 2011, 13:59

Vielleicht für Comiczeichner von besonderem Interesse: eine Betrachtung, was die äussere Gestalt einer Figur über ihren Charakter aussagt:

http://der-comic-im-kopf.blogspot.com/20…re-gestalt.html

DMJ

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10

Montag, 14. März 2011, 13:30

Vielleicht für Comiczeichner von besonderem Interesse: eine Betrachtung, was die äussere Gestalt einer Figur über ihren Charakter aussagt:

http://der-comic-im-kopf.blogspot.com/20…re-gestalt.html

Dazu angemerkt sei, dass Rudolphe Töpffer (ein Bekannter Goethes und meines Erachtens der wahre Vater des modernen Comics) sogar mal einen Artikel über Phrenologie schrieb, also die Lehre dessen, was die äußere Kopfform über das Innere Wesen aussagt. Sympathisch fortschrittlich lachte er die Anhänger dieser Lehre aus, betonte aber, dass man sie für die Zeichenkunst dennoch nutzen könne, weil es da nur hilfreich sei, (scheinbar) typisch charakterisierende Formen zu verwenden.

Schön daher, dass ein moderner Artikel daran anknüpft! :)
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Hate

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11

Dienstag, 29. März 2011, 22:00

Im Moment geht es ja um den Entwurf von Charakteren.
http://der-comic-im-kopf.blogspot.com/

Schreib doch mal was über die nützlichen Charaktere, die dazu da sind, dem Leser die "Spielregeln" zu erklären.
Bei TV-Tropes gibt es z.B. den Fragensteller , den Grünschnabel 1 , den Grünschnabel 2 und den Basil-Exposition-Typ, der erklärt, was los ist.

Spong

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12

Dienstag, 5. April 2011, 08:42

Hi Hate,

das wäre das Thema, was TV Tropes als "Character as Devices" bezeichnet - bestimmte Rollen, die Figuren in Geschichten einnehmen, um den Plot anzutreiben oder in eine bestimmte Richtung zu wenden. Und darum gehts tatsächlich demnächst. Du kannst gerne auch einen Gastbeitrag leisten, wenn du magst ...

Spong

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13

Dienstag, 19. April 2011, 20:58

Nach einer krankheitsbedingten Pause ein neues Posting, eine kleine Zusammenfassung der Ausbreitungen über Charakter und Figur. Next up: Dialog.

Klee

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Dienstag, 19. April 2011, 22:14

Bitte ganz schnell mit Dialogen weitermachen, dein Timing passt momentan PERFEKT zum Voranschreiten des Comics, den ich gerade schreibe. Ist morgen zu früh für dich? ;)

Spong

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15

Donnerstag, 21. April 2011, 21:33

Harr, was musste denn wissen? :--) Je konkreter ich weiss was anliegt, desto eher kann ich dazu was schreiben ...

Klee

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16

Donnerstag, 21. April 2011, 22:21

Ach kein Plan, ich hab irgendwie Schwierigkeiten natürliche und vor allem originelle Dialoge hinzubekommen. Das hast du ja auch schon angeschnitten, aber ich hab seitenweise Charakterbeschreibung, inklusive Kindheit und Jugend und der Elemente, die du schon mal aufgeführt hast und trotzdem wirken die Dialoge wie aus einer verdammt schlechten Soap!
Wie planst du die Dialoge bei deinen Comics? Ich fand sowohl Tara als auch Das kurze Hallo ganz großartig geschrieben. Ich hab halt immer eine grobe Idee von dem was vermittelt werden sollte. Also sowas wie: Telefoniert mit seiner Mutter, am Ende des Gesprächs eine leichte Melancholie. Grob gesagt. Die Mutter ist in diesem Fall recht einnehmend und überführsorglich, sieht in ihrem Sohn noch einen kleine Jungen. Der Sohn, ist gerade in eine Großstadt gezogen und verspürt zum ersten Mal in seinem Leben eine eine Sehnsucht nach seinem Heimatdorf, aus dem er so lange weg wollte. Das Ganze eher unterschwellig, es wird später nochmal verstärkt aufgegriffen. Und dann schreib ich haufenweise Mist zusammen, der total willkürlich wirkt! :D Aber wahrscheinlich gibts dafür nicht mal ein Patentrezept, sondern nur Übung und Übung und Übung (und ein bisschen Talent) ;)

Blah. Wenn ich nicht so unter Zeitdruck stehen würde, dann würd ich ja! Ach was ich dann alles würde! Zumindest bestimmt bessere Dialoge schreiben! :D

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Klee« (21. April 2011, 22:30)


Spong

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17

Freitag, 22. April 2011, 09:03

Oj, das ist natürlich ZUCKERWATTE FÜR MEIN EGO, dass du meine Bücher gelesen hast. Es gibt leider nicht *eine* Art Dialoge zu planen ... ich finde es immer ein bisschen kokett, seine eigenen Beispiele zu zitieren, aber vllt seziere ich mal eine Szene aus Tara.

Ein paar Pointer die dir weiterhelfen können:

- Eltern können oft nicht geradeaus sagen, was sie fühlen. Eine Mutter hat Angst, dass ihr Sohn in der großen Stadt unter die Räder kommt, und statt ihm genau das zu sagen, erzählt sie eine Geschichte aus der Zeitung wo jemand erst und plötzlich, ach Gott, und dann und am Ende noch, ganz furchtbar. Das finde ich selbst immer am Schwierigsten beim Kommunizieren mit Eltern - dass sie alles über irgendwelche Subtexte vermitteln. Sie halten einem Monologe über gesundes Essen und das man auch in den Ecken putzen muss, wollen aber letztendlich nur, dass es einem gut geht.

- Was ich immer sehr kunstvoll und beeindruckend finde, und was einen großartigen Effekt haben kann, wenn mans richtig macht: Vordergründig über eine Sache reden, aber im Subtext eine ganz andere meinen. Ich habe mal ein Beispiel aus Grey's Anatomy gebracht, wo zwei alte Freunde, Typ und Frau, die mal sehr vertraut waren und sich lange nicht gesehen haben, in den Himmel gucken und über das Wetter reden:

Hunt: Ganz angenehm heute ...
Teddy : Bisschen kühl.
Hunt: Ja, aber eher ... frisch als kalt.

Vielleicht wäre das eine Lösung. Sie reden über irgendeinen Gegenstand und Umstand, vielleicht ein altes Fahrrad, das er noch in der Garage stehen hat, meinen aber etwas ganz anderes.

Ansonsten, wenn du schon was konkretes stehen hast, schreib halt, dann guck ich ob und wie ich dir konkret helfen kann.

Klee

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18

Freitag, 22. April 2011, 13:09

So ähnlich hab ichs auch gelöst nur mit dem Familienhund (der den Sohn natürlich ganz doll vermisst) statt dem Fahrrad :D

Ich befürchte mein Dialogproblem ist eher ein globales, das sich über 70 Seiten erstreckt, da ist mir nicht mehr zu helfen :D Aber falls sich was konkretes ergeben sollte, meld ich mich gerne mal bei dir.

Jähling

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19

Freitag, 22. April 2011, 13:11

Sind nicht nur Eltern. In den allermeisten Situationen reden Menschen nicht geradeheraus über das, was sie denken und fühlen, sondern über äußere Gegenstände. (Wenn ich "in den allermeisten Fällen" sage, meine ich natürlich nicht, dass das irgendwie empirisch festzustellen sei. Es geht hier ja nicht ums Kategorisieren, sondern um eine Eselsbrücke für gute Dialoge.) Spongs Beispiele mit den Nachrichten aus dem Dorf und dem Fahrrad sind da sehr passend. (Meine Mutter erzählt regelmäßig davon, wie ihre Nachbarinnen die Babyfotos ihrer Enkel rehausholen...)

Bleiben wir beim Beispiel mit dem wegezogenen Sohn. Sohn möchte schon, dass sein Heimweh zum Ausdruck gebracht und gewürdigt wird, erhofft sich vielleicht Trost, will aber nicht der Mutter gegenüber einräumen, dass er Heimweh hat, denn in dem Moment, wo er das sagt, wird sie a) das als Sieg verbuchen, und b) als Auftrag, ihn nach hause zu holen. Stattdessen kann er nach seinen alten Freunden fragen oder nach irgend etwas anderem, das ihm daheim im Dorf lieb war. Er kann davon erzählen, wie er versucht hat, ein Rezept seiner Mutter für die WG nachzukochen. Oder auch nur nochmal die Gründe aufzählen, weshalb es klug war wegzuziehen, aber ohne große Überzeugung. Die Mutter erzählt indes von all den Dingen, die er verpasst hat und fragt nicht ein einziges Mal nach dem neuen Zuhaiuse des Sohns.

Nur so Ideen.

Langer Rede kurzer Sinn: All die Infos aus der Charakterbeschreibung, von der Jugend usw? Behalt das im Kopf, aber schreibe es nicht in die Dialoge. Suche lieber nach Dingen, die Leute sagen würden, um zu vermeiden, über die Dinge in deinen Charakterbeschreibungen zu reden. Und beziehe die dann genau auf deren Situation. Der endgültige Dialog findet dann wahrscheinlich iorgendwo zwischen den Extremen statt. Aber da hin gibt es keine Abkürzung.

Spong

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Freitag, 22. April 2011, 18:12

Ei ach Klee, vllt solltest du einfach etwas mehr Zutrauen in dein Storytelling haben. Wird schon so schlimm nicht sein.

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