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Dienstag, 23. August 2011, 12:41

Meine kleine Stiftewelt / Werkzeuge die ich benutze

Hallo alle zusammen,

gestern habe ich mich hier im Forum angemeldet und schon ein bisschen gestöbert. Und da dachte ich, am besten stelle ich mich vielleicht vor, indem ich ein wenig über die Werkzeuge schreibe, die ich benutze und warum ich sie benutze.

Das geht vielleicht am besten, wenn ich einmal meinen Stiftegürtel für Skizzen und Zeichnungen ausrolle und beschreibe was vor mir liegt. So ein Stiftegürtel ist eine feine Sache. Es passen eine Menge Stifte auf engsten Raum, bleiben aber übersichtlich geordnet und sind ganz gut geschützt. Außerdem sind sie wirklich günstig zu haben. Tolle Sache.

Jetzt aber zum Malwerkzeug. Für Skizzen und Vorzeichnungen benutze ich gerne "Blaustifte". Der Grund dafür ist für mich weniger die spezielle Eigenschaft, dass Scanner und Kopierer die blauen Linien im Idealfall nicht erkennen und diese somit auch nicht reproduzieren. Die Methode war seinerzeit sinnvoll wenn direkt auf Vorzeichnungen getuscht wurde. So konnte man sich eine Menge Radierarbeit sparen. In heutigen Tagen hat sich bei vielen Künstlern der Workflow gründlich geändert.

Ich persönlich schätze eher das weiche Buntstiftgefühl beim Skizzieren. Ich kriege damit die - für meine Verhältnisse - schwungvollsten, zitterfreiesten Linien hin. Das ginge wohl mit weichen Bleistiften auch, aber ich mag es nicht, schon beim scribbeln ständig auf das Verschmieren achten zu müssen. Nach kürzester Zeit sehen meine Skizzen dann schon aus wie Hund und machen keinen Spaß mehr.

Das Problem bei Blaustiften ist, erst einmal den Richtigen zu finden. Es gibt Zeichner, die "normale" hellblaue Buntstifte benutzen und damit höchst zufrieden sind. Meine getesteten Buntstifte haben mich da bei der Radierbarkeit enttäuscht. Zumal man auch nicht unbedingt viel billiger davonkommt, wenn man sich hier einen hochwertigen konventionellen Stift aussucht.

Also habe ich mir von Faber-Castell die blauen Druckbleistiftminen (0.5 mm) besorgt (die sollte es in jedem einigermaßen gut sortierten Schreibwarenfachhandel geben), welche auch von manchem Zeichner eingesetzt werden. Das Blau ist ziemlich dunkel, es lässt sich aber ganz gut damit arbeiten - wenn man es sanft genug angehen lässt damit die Spitze nicht ständig abbricht. Bei Problemen mit der inneren Ausgeglichenheit (habe ich gelegentlich) brauche ich diesen Stift gar nicht erst zu zücken. Ansonsten kann man damit sehr feine Details ausarbeiten. Leider lässt sich der Stift nach meinen Erfahrungen nicht so toll radieren.

Der nächste meiner Blaustifte ist nochmal eine blaue Feinmine in einem Druckbleistift. Es handelt sich dabei um den Color Eno der Firma Pilot (0.7 mm, Farbe hellblau). Mit dem Stift klappt es auch ganz gut. Obwohl die Minen nicht ganz so schnell brechen wie die von Faber-Castell sollte man auch hier auf ein gewisses Maß an Feingefühl achten. Radieren lässt sich der Color-Eno ziemlich gut.

Ich sage es ungern, aber richtig enttäuscht bin ich vom Prismacolor Col-Erase Non-Photo-Blue. Der Stift ist anscheinend bei Zeichnern und Animatoren äußerst beliebt. Ich kann das nicht ganz nachvollziehen. Für meinen Geschmack ist der Stift viel zu hart. Wenn ich einen sichtbaren Farbauftrag erzielen will, muss ich so fest aufdrücken, dass im Papier tiefe Gräben zurückbleiben. Damit ist es eigentlich egal, ob der Col-Erase tatsächlich so gut radierbar ist, wie er beworben wird.

Bei meinen Recherchen bin ich damals noch auf die Rough2Line Produkte gestoßen. Dabei handelt es sich um Stifte und Minen, welche speziell für die Animation und für alle Bereiche mit einem ähnlichen Workflow entwickelt wurden. Ich habe mich für die Minen-Version entschieden - also 3mm-Minen in zwei Blautönen und in Rot für den Einsatz in Fallminenstiften. Es gibt auch die Variante als Holzstift. Das Handling und die Radierbarkeit gefallen mir bei diesen Stiften sehr. Durch die Dicke der Minen muss lediglich darauf geachtet werden, dass sie immer gut gespitzt sind.

Bei allen meinen "Blaustift-Lösungen" finde ich eigentlich positiv, dass sie nicht, oder kaum verwischen. Also kann man sich in seinen Skizzen so richtig austoben.

Da aus der Skizze nun irgendwann auch eine Zeichnung werden soll, betrachten wir jetzt noch den restlichen Inhalt meines Stiftegürtels. Wobei es hier wieder ein bisschen konventioneller zugeht.

Zunächst wären da drei Druckbleistifte (0.3, 0.5 und 0.7 mm) und ein HB Fallminenstift wobei ich in den meisten Fällen den Fallminenstift bevorzuge.

Den Satz Derwent-Bleistifte in zwölf verschiedenen Härtegraden besitze ich schon sehr, sehr lange, verwende ihn aber viel zu selten. Das sollte ich wohl ändern.

Komplettiert wird mein Sortiment durch drei Kohlestifte und einen weißen Kreidestift, die ich kürzlich aus einer Laune heraus in der Kreativ-Ecke eines Baumarktes erstanden habe.

Um Misslungenes wieder los zu werden, braucht man... na? Nein, kein Feuerzeug, Müller, kein Feuerzeug. Man braucht Radierer. Dazu habe ich einen Radierstift, je einen weißen Radierer von Staedtler und von der Firma Pilot. Der Pilot Foam Eraser macht mir dabei am meisten Freude. Er radiert wirklich vieles, bei dem andere bereits die Flügel strecken. Er schmiert nicht, greift das Papier nicht an und hat nicht die Neigung bei regelmäßigem Gebrauch zu schnell schmuddelig und "speckig" zu werden. Nachteil des Pilot-Radierers ist, dass er nicht immer so leicht zu bekommen ist.

So, das wäre es dann gewesen mit meinem Mäppcheninhalt. Mit manchen der Stifte arbeite ich mehr, mit anderen weniger.

Also bis dann mal

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Kim

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Mittwoch, 24. August 2011, 07:43

Hi FehlerX,
willkommen im Forum und danke für den Einblick in deinen Werkzeugkasten. Kann man auch Werke von dir bewundern?

FehlerX

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Mittwoch, 24. August 2011, 08:39

Hallo,
Natürlich werde ich so bald wie möglich auch welche von meinen Sachen einstellen. Ich freu mich schon drauf.

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