Kims Comiczeichenkurs Forum

Zitat von »mrcomic«

irgendwelche Aliens aus Gehirnen gezüchtet werden

Nicht ganz...
Ich glaube zumindest es anders verstanden zu haben, aber das wie ist ja eigentlich egal....

Find ich toll, dass su dir die Mühe angetan hast und in der Tat: Ich fühle mich motiviert.
zwei Sache: könntest du vielleicht den zeilenabstand auf normal setzten? Das würde das Lesen erheblich flüssiger gestalten.
Und die Schulnoten finde ich nicht sooo passend, weil ja jeder das Comic anders liest und man sich deshalb daraus eine gute meinung von deiner meinung bilden kann, eine allgemeine Beschreibung
aber etwas zu kurz kommt (find ich, wenns dir so passt, alles supi )...

Die Handlung kriegt nur eine 3?

*herzkasperkrieg*

Etwas ungünstig erscheint mir allerdings, Anspruch und Witz als einen gemeinsamen Punkt abzuhandeln. Allzu witzig ist "Watchmen" natürlich nicht, aber durchaus anspruchsvoll. Wie du selbst sagst, die philosophischen Exkurse reizen nicht jeden und zudem ist es einfach höchste handwerkliche Perfektion, wie ständig kleine Leitmotive und Querverweise (der Smiley als offensichtlichstes) das ganze Werk durchziehen.

@ Mr.Comic:

ich finde es sehr gut, daß Du hier über Deine Lieblingscomics schreiben willst, und ich möchte Dich keines falls davon abbringen. Aber eine Reihe von Schulnoten für einen Comic zu vergeben, ist keine Rezension (oder review). Ein Zeugnis ist eine sehr abstrakte Form einer Beurteilung und sagt über den, der das Zeugnis bekommt, nur wenig aus. Wenn Du eine 3 in Mathe hast, verrät das kaum etwas über Dich als Person, außer daß Du vielleicht besser rechnen kannst als jemand, der eine 4 bekommt (muß aber auch nicht sein).

Versuch doch lieber zu beschreiben, was Du beim Lesen empfunden hast, was genau Dir gefallen hat und was nicht (und eventuell warum). Das erfordert allerdings Leseerfahrung, und daher werden Deine reviews am Anfang nicht besonders gut sein und dann besser werden. Gerade "Watchmen" ist nicht einfach zu besprechen, weil die Handlung sehr verwickelt ist und viel Bezug auf das ganze Superheldengenre nimmt; man müßte also viele Superheldencomics gelesen haben, um zu verstehen, was Alan Moore eigentlich aussagen will.

Das ist eine Besprechung, die ich im Internet gefunden habe und deren Autor das ganz gut hinbekommt:

Zitat

Die Geschichte erweist sich als ein alternatives Szenario zu den sonst üblichen Superheldengeschichten, denn im Gegensatz zu diesen ist keiner der Protagonisten wirklich ein Held. Nicht nur, dass sie bis auf Dr. Manhatten keine übernatürlichen Fähigkeiten haben, sie haben auch alle unter ihrer Vergangenheit, ihrem Ruhm und ihrer moralischen Verantwortung zu leiden. Unter ihnen grassieren Zynismus, Arroganz, Alkoholismus und Wahnsinn, während ihr vergangenes Leben in Form von Merchandising ausgeschlachtet wird. Keiner führt ein normales Leben und keiner kann wirklich die Sympathie des Lesers erlangen. Das Ganze wird durch ein Ende auf die Spitze getrieben, das dem Leser die Beurteilung der Moral überlässt. Und keiner der Helden kann für sich beanspruchen, richtig gehandelt zu haben.

Das Ziel von Alan Moore und Dave Gibbons war es, zu zeigen, dass Comics Geschichten erzählen können wie es keinem anderen Medium gelingt – und das ist ihnen beeindruckend gelungen! Durch die komplexe Erzählstruktur, die geprägt ist von diversen Rückblenden, nebeneinander (ab)laufenden Plots und verschiedensten Techniken (unter anderem wird ein Teil der Geschichte durch einen Comic im Comic namens "The Tales of the Black Freighter" ergänzt) gelingt es, den Leser völlig in seinen Bann zu ziehen. Das große Ganze erschließt sich einem erst ganz am Schluss und setzt sich dabei aus den vielen kleinen Puzzleteilen zusammen, die zuvor wie nebenbei eingestreut wurden. "Watchmen" wurde geschaffen, um es wieder und wieder zu lesen, bei jedem Mal fallen einem neue Details in der Geschichte und in den Zeichnungen auf. Es gibt unzählige Kleinigkeiten, Symbole und wiederkehrende Phrasen, die im Hintergrund eingebaut wurden und die es zu entdecken gilt.

Hier fehlt nur eine Kritik der Grafik von Dave Gibbons. Da könnte man vielleicht sagen, daß er einen ziemlich konventionellen Zeichenstil verwendet, der sehr ähnlich wie bei "normalen" Superheldencomics aussieht. Andererseits zeichnet Gibbons sehr akkurat, womit unterstrichen wird, daß der Comic sozusagen dokumentarisch das Leben einer Anzahl von Superhelden nachvollzieht. Die Zeichnungen sind damit dem Inhalt der Comics angemessen.

Bin schon gespannt auf Deine nächste Review. Auf jeden Fall hast Du die Freiheit, einen Comic so zu beurteilen, wie Du das persönlich empfindest. Das heißt, Du kannst auch über einen allgemein anerkannten Comic schreiben, daß er Dir überhaupt nicht gefällt (oder umgekehrt). Aber es ist besser, wenn Du das begründest und nicht nur schreibst: "Note 3".

Nun ja, "Watchmen" ist halt einer der größten Klassiker des Comics überhaupt, da ist es wenig verwunderlich, dass ihn viele kennen. Gerade, nachdem jetzt noch der Film herauskam.

Den habe ich übrigens auch gesehen, mochte ihn, stimme dir aber zu: Er war einfach brutaler, als es nötig war. Ich hab nichts gegen brutale Filme, aber hier passte es einfach nicht. Bei "300" war es vollkommen okay, dass in Blut gebadet wurde, da ging es schließlich auch um das Handwerk des Kriegers, aber in einem Superheldenfilm (auch einen eigentümlichen wie "Watchmen") war das etwas fehl am Platz.