Was wären denn die schmerzlichen Fehler, die echten Profis in deinen Augen nicht passiert wären?
Die drei Haare und auch die dürren Arme sind natürlich nicht optimal. Eine kompaktere Figur hätte mehr Präsenz und wäre auf Entfernung besser erkennbar. (Allerdings sollte es auch um Illus für Briefpost gehen. Mein Chef war da bzgl. der Verwendung etwas unkonkret.
) Grundsätzlich könnte der Strich schwungvoller und sicherer sein, oder im Gegenteil absichtsvoll krakelig. In der vergrößerten Darstellung sieht man die Kontur ja viel deutlicher. Die Proportionen sollten bei allen Darstellungen gleich sein, egal aus welcher Perspektive die Figur gezeichnet ist. Die Hände z.B. variieren. Die Kopfform ist mal runder und mal linsenförmiger. Der Hals ist mal länger, mal kürzer. Okay, da könnte ich mich mit unterschiedlichen Körperhaltungen (reckt sich / sackt in sich zusammen) rausreden. Aber tatsächlich mache ich das doch immer eher willkürlich. Naja, und noch einiges mehr. Wo es mir aufgefallen ist, habe ich natürlich versucht, es anzugleichen. Ich denke eben immer, Leute, die's wirklich drauf haben und täglich solche Figuren für alle möglichen Zwecke zeichnen, sehen sofort, wie laienhaft das ist. Ich zeichne einfach zu selten. Und meinen Kolleg*innen fällt das nicht auf, oder sie finden es unwichtig.
Mich ärgert aber schon, wenn der Rumpf der Figur nicht wie in Skizzen festgehalten von einer senkrechten Fensterseite angeschnitten ist, sondern irgendwie schief und abgetrennt im Raum hängt, oder der Kragen nicht blau eingefärbt wurde, oder der Daumen der rechten Hand nicht mit Farbe gefüllt wurde. Und wenn dann schon 25 Polo-Shirts bestickt worden sind, und alle es prima finden, mag ich auch nicht mehr meckern.