Dafür habe ich mir Dienstag DOKTOR PARNASSUS angeguckt. Gerade auch als Kontrast zu Camerons abgegriffenen, aber eben technisch überragenden Bildern sind die von Terry Pratchett eine Erholung: Verschroben und visionär, aber von einer visuellen Billigkeit, dass man sofort glaubt, dass sie aus dem Hirn dieses abgewrackten Gauklers (Parnassus, nicht Gilliam, oder eben irgendwie auch) kommen. Gilliam hatte schon immer die Fähigkeit, großes Kino mit den Mitteln des Schmierentheaters zu machen. Die Animationen erinnern stärker als sonst an die Flying-Circus-Animationen, einschließlich des dazugehörigen Anarchismus - ich gehe davon aus, dass das ein absichtliches Spiel mit der Vergangenheit war. das ergibt einen ähnlich verwunschenen Subtext wie die ganze Geschichte um Heath Ledger und seine posthumen Doubles. Die übrigens allesamt hervorrangend waren. Nur Colin Farrell hat den Akzent nicht ganz hingekriegt. Dazu eine herrlich vewirrend-verwunschene Story, singende Polizisten und Tom Waits als Teufel - alles, was man sich von Gilliam wünscht!
Unbedingt zu empfehlen, vor allem auf englisch - die Schauspieler, allen voran Hedger, scheinen viel improvisiert zu haben, da geht beim Aufschreiben, Übersetzen und Ablesen für die Synchronfassung immer sehr viel Natürlichkeit verloren.