Na ja, die Erklärung war schon so angesetzt, dass ich davon ausging, dass gewisse Grundkenntnisse im Umgang mit gängiger Grafiksoftware vorhanden sind.
Kein Grund, sich schlecht zu fühlen. Das muss man ja auch nicht wissen. Mein Fehler, ehrlich.
Also:
Ich scanne die Strichzeichnung ein. Die ist dann natürlich weiß mit schwarzen Strichen. Das lasse ich auch so. Jetzt nehme ich das Lassowerkzeug. Damit umrande ich den Bereich, den ich färben möchte. Dabei kann ich einfach grob auf der schwarzen Linie bleiben, manchmal sogar über andere Elemente hinweg gehen, um die ich mich dann später kümmere, wie beispielsweise die Augen im (vor dem) Gesicht.
Wenn ich die Auswahl abgeschlossen habe, die Fläche also umrandet ist, mit so einer blinkenden Linie, die aussieht, wie Tausend kleine Ameisen, die im Kreis rennen, dann kann ich über das Werkzeug "Füllen" eine Farbe auswählen und schon ist die Fläche beispielsweise hautfarben.
Nun sind aber die ganzen schwarzen Striche weg. Das Gesicht ist ganz von der hautfarbenen Fläche bedeckt. Kein Problem. Die Fläche wird noch immer von den Ameisen umrundet und so kann ich sie einfach mit der Maustaste aufnehmen (bei anderen Programmen muss man die Auswahl eventuell kopieren) und in ein anderes Fenster (Arbeitsfläche) innerhalb des Grafikprogramms legen.
Jetzt mache ich meine Färbung in der Originalzeichnung rückgängig, bis auch die Lasso-Auswahlweg ist und fange von Vorn an. Nur nehme ich jetzt beispielsweise die Augen. Gleiches Verfahren. Färbung nur weiß und so weiter.
Habe ich alle Flächen, die Farbe erhalten sollen, als neue Bilder auf der Arbeitsfläche des Grafikprogramms, öffne ich ein neues weißes Bild in genau der gleichen Größe, wie das Original und schiebe erst einmal fleißig alle Farbflächen auf das Weiß und ordne sie schon mal grob vor. Hierbei achte ich darauf, die Farben zuerst zu nehmen, die "unten", also hinter anderen liegen müssen. Also, erst die Hautfarbe für das Gesicht, dann das Weiß der Augen.
Hab ich alle Farbflächen drin, fehlt nur noch die schwarze Linienzeichnung. Hierzu kopiere ich einfach alles Schwarze (Zauberstab-Werkzeug) im Originalbild und füge es in das neue Bild ein. Das sieht jetzt ziemlich witzig aus, da die Farben garantiert noch nicht richtig liegen, aber das lässt sich ja leicht beheben.
Ich lege alle Farben sozusagen "hinter" den Strichen der Zeichnung an ihren richtigen Platz und schon bin ich fertig.
Mann kann natürlich die schwarzen Striche vorher noch vom Anti-Aliasing Effekt befreien, indem man noch den Zwischenschritt macht und es in eine Zweifarbengrafik umwandelt, und so die weißen Ränder beim Übergang von schwarzer Linie auf die jeweilige Farbe vermeidet.
Das habe ich hier:
http://www.comiczeichenkurs.de/thread.ph…d=1807#post1807
bei der Zeichnung des hässlichen Mannes mal probiert. Es gefällt mir aber nicht so gut, da die Linien nun ziemlich zackelig sind.
Besser ist der Trick, die Grafik in relativ großem Format zu bearbeiten und am Ende einfach zu verkleinern. Durch das Zusammenrücken der Pixel gehen viele unschöne Übergänge unter und die Grafik wirkt insgesamt geschmeidiger.
Mit Schattierungen experimentiere ich noch herum, Derzeit mache ich ganz gute Fortschritte mit einem Sprühwerkzeug des Grafikprogramms, das so ähnliche Effekte hervorbringt, wie eine Spraypistole. Aber das ist sicher noch nicht der Weisheit letzter Schluss und bis ich mal so gut bin, wie KIM wird wohl noch eine ganze Menge Wasser die Eider herunterlaufen.
So, ich hoffe, ich konnte Dir helfen. Sag’s ruhig, wenn sonst noch etwas unklar ist.