@comichunter: Ui, das mit der Diabetes ist ja nicht so toll. Da musst du ja ganz schön diszipliniert leben. Danke für deine Mini-Zines!

Sind am Samstag bei mir eingetroffen. Die Entscheidung für ein Farbdruckverfahren war auf jeden Fall richtig. Sieht sehr gut aus, und die Schrift kann man immer noch gut lesen. Es lässt sich doch mehr Text auf einer DIN-A7-Seite unterbringen, als man so denkt. Schön auch, dass du auf Kims Comiczeichenkurs-Forum aufmerksam machst.
@bene: Und wie versprochen noch was zu Mainz: Zur Minipressenmesse hatte ich ja nun keines eurer Heftchen mitgenommen, sondern jeweils einige Exemplare von drei meiner älteren Fanzines und fünf
oho! mini-zine-collections frickelfrei à sechs meiner Mini-Zines. Letztere habe ich sogar erst vor Ort angemalt und gebastelt. Meine Frau und ich waren jetzt nicht permanent auf der Minipressen-Messe, sondern haben an drei Tagen kleine Stippvisiten dorthin gemacht.
In früheren Jahren sollen auf der Messe mehr Tische mit selbstgetackerten und fotokopierten Fanzines gewesen sein. Solche habe ich ehrlich gesagt diesmal gar nicht gesehen, oder vielleicht übersehen. Deshalb habe ich meine Heftchen auch meistens in der Tasche gelassen. Aber wenn ich’s probiert habe, konnte ich tatsächlich tauschen: Zu einem Reader von 1980 über die damalige Alternativpresse vom Günther Emigs Literatur-Betrieb gab mir der Verleger noch drei andere Bücher dazu, als ich ihm meine Heftchen überreicht hatte, über die er sich ehrlich zu freuen schien. Der Künstler Gregor Bendel (Zpi3 Lesezirkelei) gab mir eine seiner postkartengroßen Collagen, und eine weitere durfte ich mir aussuchen. Er nahm dafür meine Hefte, gab mir die
oho! mini-zine-collection aber ungeöffnet zurück mit der interessanten Bemerkung: „Das ist mir zu kompliziert. So was geht bei mir unter.“ Wir haben dann noch Ilse Kilic & Fritz Widhalm (Das Fröhliche Wohnzimmer) aus Wien
http://www.dfw.at/ an ihrem Stand besucht. Die beiden haben ja schon bei einer
oho! mini-zine-collection mitgemacht. Zu meiner Freude haben sie auch was von mir an ihrem Stand ausgelegt.
Am Samstagabend besuchten wir noch Ilses & Fritz‘ Lesung im Haus Mainusch, dem selbstverwalteten Zentrum auf dem Uni-Campus Mainz. Sie haben u. a. aus dem gemeinsamen, neusten Band ihres seit mehr als 10 Jahren fortgeschriebenen „Verwicklungsromans“ kurze Kapitel vorgelesen und dazwischen kleine selbstgemachte Filme gezeigt. Am Schluss gab’s sogar noch gesungene Verse. Es war sehr kurzweilig und ein schöner Abschluss der Mainz-Reise. Habe dann auch im Mainusch ein paar eigene Hefte gelassen und im Gehen dem Mann, der interessiert in einem davon las, „Viel Spaß“ gewünscht.

Hmm, irgendwie daneben, wo er doch ausgerechnet das mit dem schwer verzweifelten Text über die abgrundtiefe Abscheulichkeit des Lebens erwischt hatte… Aber was soll’s! Juhu, ein Leser!
Also, Mainz kann man sich wirklich antun, ist total verbaut und irgendwie vollgestopft. Neben sehr schön sanierter Architektur findet sich garantiert immer etwas Hässliches gleich daneben gequetscht. Aber über kleine, ruhige Plätze sind wir auch gestolpert. Und viele kleine Buchläden gibt’s. Sind wir in der Provinz nicht so verwöhnt mit. Die letzten sterben gerade ziemlich zügig weg in Mönchengladbach.
Die Minipressen-Messe muss man sich einfach selber ansehen. Vieles in Richtung Buchobjektkunst ist nichts für kleine Geldbeutel. Zum Glück habe ich in diese Richtung keine Ambitionen, schaue mir die Dinge aber gerne an. Achja, da war auch einer, der Comic-Originalseiten verkaufte. Habe nicht einmal geschaut, wie teuer die waren, aber seinen Postkarten mit Motiven der alten Bastei-Comic-Titelbilder in kräftigen Farben konnte ich nicht widerstehen. Manche der Klein- und Kleinstverleger, denen es nicht um Buchgestaltung, sondern ausschließlich um den Lesestoff an sich geht, sind ganz heiß darauf, einem den Inhalt eines Buches zu erzählen, sobald man es in die Hand nimmt, oder auch nur interessiert guckt. Man merkt, da ist viel Herzblut dabei. Ist schwer, dann weiter zu gehen, ohne was zu kaufen. Enttäuschter als der Mann am Stand von Killroy Media hat mich wohl noch nie jemand angesehen. Er wollte mir bei dem Roman The Free sogar preislich entgegenkommen, „denn daran soll’s nicht scheitern“. Ich sagte ihm, es sei auch einfach zu viel und ich könne das nicht alles lesen, was ich interessant fände. Er sah deshalb aber leider kein bisschen weniger niedergeschmettert aus.
http://www.minipresse.de/index.php