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Sir Kay

Chefradierer

  • »Sir Kay« ist der Autor dieses Themas

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1

Sonntag, 19. März 2006, 19:27

Der Kurzgeschichten-Thread

Hier kommen sie rein. Alle lesenswerten und alle nicht lesenswerten Geschichten. Alle selbstgeschriebenen, und alle Im-Internet-gefundenen.
Sie dürfen toll, gruslig, lustig, spannend, traurig, Philosophisch, Satirisch, oder Seltsam sein. Alles hier rein.




Ich liebe Kurzgeschichten eben. :)
Denkt euch hier nen Link zu irgendwas lustigem

efeu

Praktikantin

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2

Sonntag, 19. März 2006, 20:18

ich weiß zwar nicht mehr wann ich das geschrieben hab aber das ist sicher schon nen paar Jahre her:
Ach ja wer nen Fehler findet darf ihn behalten


Die Computermaus
Es lebte vor langer, langer Zeit an ein Kabel gekettet ein arme, kleine Maus. Diese Maus musste jeden Tage über einen harten, kalten Tisch huschen und immerwieder Geklopfe auf ihre kleinen, zarten, empfindlichen Ohren vertragen.
In einer dunklen, kalten Nacht plante sie ihren Ausbruch, sie wollte in der nächsten Nacht eine elektronische Maus basteln, die aussah wie sie und die das gleiche auszuhalten hatte, die aber stabiler war. Als die Nacht gekommen war, konnte man immer wieder eine kleine Gestalt über den Fußboden huschen sehen, die dies und jenes mit sich trug. Diese Gestalt war die kleine Computermaus, die ihren Nachfolger zusammenbastelte und an das Netzwerk kettete um endlich frei zu sein. Am Morgen war es dann so weit der erste Schüler kam in den Computerraum, als er die Tür aufschlug huschte sie zwischen den Beinen des Schülers hindurch auf den Flur des Nepomucenums.
Da die Computermaus nicht alleine an die ganzen Computer angeschlossen war bekamen die anderen Mäuse davon Wind und am nächsten Tag konnte man nurnoch kleine elektronische Mäuse im Computerraum sehen.
Die Bande der Computermäuse haust immer noch im Nepomucenum und wenn sie sich nach der Zeit im Computerraum sehnen, gehen sie in einer besonders finsteren Nacht (damit sie keiner bemerkt) nach oben in den Computerraum. Und gucken sich um und fragen sich was sie getan hätten wenn die kleine Computermaus nicht diesen genialen Einfall gehabt hätte.
Leben ist wie Zeichnen ohne Radiergummi.

ferdi

Praktikant

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3

Sonntag, 19. März 2006, 20:47

Ich denke mal, es wird euch nicht wundern, dass meine Geschichten auch nicht anders sind als mein sonstiger Kram - kurz und konfus ;) :D

Abschied

„Ich werde mir unsere gemeinsame Zeit auf ewig bewahren“, sagte die Erinnerung. „Ich nicht“, sagte das Vergessen, und nach einer letzten Umarmung schieden sie für immer voneinander.

oskar

Freihandkünstler

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4

Sonntag, 19. März 2006, 20:48

Ja so ein Unfug:D
Schöne Geschichte efeu!;)
holla, jetzt wirds lang:

Einst lebte in einem Dorf ein kluger Kaufmann namens Giovanni, der jeden Mann im ganzen Reich an Weisheit und Geschicklichkeit übertraf. Er hatte jedes Land gesehen und ein erstaunliches Vermögen erwirtschaftet, ohne jedoch jemals vom Geiz gepackt worden zu sein. Er wusste jedes Instrument zu spielen und man erzählte sich dass der König selbst ihn einst zu sich bestellte, um nur einmal seinem Lautenspiel lauschen zu können. Er beherrschte die Sprache der Tiere , die der Stummen und die der Tauben, ja, sogar die der taubstummen Tiere. Wann immer einer Rat brauchte, so kam er zum Kaufmann und es gab keinen, der nicht mit einer Lösung für sein Problem und einem kostbaren Geschenk obendrein aus seinem Haus zurückkehrte.
Allein, Giovanni konnte niemals glücklich werden, denn sein Vater hatte ihm einen goldenen Ring vererbt, der die grausame Eigenschaft besaß seinem Träger immerzu grässliches Unglück zu bringen und trotzdem das Ringlein bereits sein Weib hatte sterben und seine Kinder hatte verderben lassen, brachte er es nicht übers Herz das Erbstück wegzugeben. So kam es wie es kommen musste: Bei einem Turnier wurde Giovanni von einem vom Pferd fallenden und noch dazu dicken Ritter versehentlich schwer getroffen und ehe er sichs versah, lag er im sterben.
Wie jeder im sterben liegende Mann zu dieser Zeit hatte auch der Kaufmann drei Söhne, unter denen er nun seinen gesamten Besitz aufteilen musste. Der Älteste sollte den Hof bekommen, der Mittlere das Vieh, der Jüngste aber die vom Vater in aller Welt angesammelten Kostbarkeiten, das übliche eben. Schlussendlich blieb nur noch das Ringlein übrig, aber da Giovanni alle seine Söhne gleich verhasst waren, konnte er sich nicht entscheiden, wer den Unglücksbringer am meisten verdient hatte. Also fasste der weise Mann einen Plan: Er bestellte den besten Goldschmied des Landes zu sich und befahl ihm, zwei täuschend echte Kopien des Ringes anzufertigen, so täuschend echt, dass nichteinmal der Kaufmann selbst sie noch unterscheiden würde können. Er wollte dann jedem seiner Söhne einen der Ringe aushändigen ohne selbst zu wissen welcher den echten erhielt. Das Schicksal allein sollte entscheiden, welchen der drei das grässliche Los ewigen Unglücks treffen würde.
Das Werk gelang, Giovanni verstarb, die Söhne erhielten ihr Erbe: Der Älteste den Hof, der Mittlere das Vieh, der Jüngste die Kostbarkeiten und jeder der drei einen der Ring, von dem niemand wusste ob es der eine war, oder nur eine Kopie. Doch war es der Hass des Vaters, die Geschicklichkeit des Goldschmiedes oder einfach nur Zufall: Es stellte sich heraus das jeder der Ringe seinem Träger Unglück brachte.
So kam es, dass ein Wolf den Hof umpustete und den Ältesten fraß, dass unter dem Vieh ein Esel in Wirklichkeit ein verwunschener Ganove war, der den Mittleren geradewegs über den Haufen schoss, und dass sich unter den Kostbarkeiten eine vergiftete Spindel befand, an der sich der Jüngste versehentlich stach.
Doch mit dem Tod der Söhne verschwanden auch die drei Ringe und keiner kennt ihre derzeitigen Träger. Doch wenn die nicht gestorben sind, dann wird es wohl nicht mehr lange dauern.

:P

PS.: Wer weiß wie Giovanni mit Nachnamen hieß? :P

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »oskar« (19. März 2006, 20:50)


Sir Kay

Chefradierer

  • »Sir Kay« ist der Autor dieses Themas

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5

Sonntag, 19. März 2006, 20:56

Halbzeit.
Norberts Mannschaft lag klar in Führung. Wenn das kein Grund zum Feiern war. Er schaltete den Fernseher stumm, steckte sich ein paar Gummibärchen in den Mund, griff nach der Schachtel Zigaretten und öffnete sie.
"Licht aus!"
Erschrocken blickte er sich im Raum um. Niemand da. Wer sollte auch da sein, er wollte heute den Fußballabend alleine genießen.
"Ich sagte Licht aus!"
Mühsam drückten sich zwei kleine Ärmchen am Schachtelrand aus der Packung und mit großen Augen blickte ihn eine Zigarette an.
"Willst du dass ich blind werde?"
"Äh...nein...also...ich wusste nicht..."
"Erst läßt du uns wochenlang hier drin vermodern und jetzt sowas...", anklagend schüttelte die Zigarette den Kopf.
"Woher soll ich wissen, dass ihr...ich meine...", verteidigte sich Norbert.
"Steht doch wohl groß und deutlich auf der Packung: 'Rauchen kann tödlich sein'"
"Ja schon, aber ich dachte, das wäre nicht auf euch bezogen."
"Jetzt weißt du es. Und jetzt leg' mich bitte wieder auf'n Tisch, ja?!"
Vorsichtig legte Norbert die Schachtel zurück. Die Zigarette kroch mühsam hervor und ging mit hinter dem Rücken verschränkten Armen auf und ab.
"Sag' mal, wie heißt du eigentlich?", fragte Norbert.
"Peter. Wie sonst?", irritiert erwiderte er den Blick.
"Also, Peter. Und jetzt?!"
"Lass mich nachdenken...hmm...", die Zigarette wippte nachdenklich auf ihren kleinen Fußballen "...ich denke ich werde dich anklagen."
"Anklagen?!"
"Ja. Brandstiftung!"
"Also, hör ma...das geht nu aber echt zu weit."
"Findste?! Erst bringste meine ganze Familie um und denn nicht dazu stehen."
"Konnt' ich doch nicht wissen..."
"Konnt' ich doch nicht wissen, konnt' ich doch nicht wissen... ", wütend funkelte Peter mit den Augen. "Seid ihr soweit, Jungs?"
"Jau, kann losgehen Chef!", antwortete eines der Gummibärchen.
"Gut. Fesselt ihn."
An abgerollten Lakritzschnecken befestigte Enterhaken flogen durch die Luft und trafen zielsicher die Sofalehne. Horden von Gummibärchen hangelten sich daran entlang. Ein besonders gefährlich aussehendes Exemplar erklomm Norberts Nase und zielte mit einer angespitzten Salzstange auf Norbert.
"Keine Bewegung, Alter, sonst gib's Ärger!"
Inzwischen fesselten weitere Mitglieder des Stoßtrupps Norberts Hände auf den Rücken.
"Fertig Jungs?", rief Peter laut.
"Okay"..."Jau"..."Alles Roger" tönte es aus verschiedenen Richtungen.
"Na, denn woll'n wer mal."
Der Einzelkämpfer auf Norberts Nase nahm eine noch aufmerksamere Haltung ein und wog seine Waffe in der Hand.
"Wenn du dich schuldig bekennst und gleich gestehst, kannst uns 'ne Menge Ärger ersparen", sagte Peter.
"Ich plädiere auf unschuldig."
"So, unschuldig...hmmm...", Peter wirkte ein wenig nachdenklich.
"Rambo!" sagte er scharf.
"Aua"
Ein kleiner Bluttropfen quoll aus Norberts Wange.
"Das is' Folter", beschwerte er sich.
"Stimmt", antwortete die Zigarette. "Weitermachen"
"Halt, Moment, könn' wir uns nicht irgendwie einigen? Ich denk', du wolltest mich verklagen?", beschwerte sich Norbert mit weinerlicher Stimme.
"Ich habe meine Meinung geändert", kam die lakonische Antwort.
Der Gummibärchen-Stoßtrupp hatte sich mittlerweile vom Sofa abgeseilt und sich in Marschformation aufgestellt.
"Melden gehorsamst Ausführung des Auftrags", sagte der Anführer haltungannehmend zu Peter. Dieser grüßte zackig zurück und befahl die Versorgung der Truppe mit Nahrung. Oh du schöner Westerwald singend marschierte sie in Richtung Küche davon.
Norberts Wangen zierten mittlerweile ein paar rote Bächlein. Das Hemd wies mehrere kleine Flecken auf und Rambos teuflisches Grinsen ließ keine Gnade erwarten.
Peter hatte es sich auf der Tischkante gemütlich gemacht und schaukelte geduldig wartend mit den Beinen.
"So, ich denke das reicht erst einmal", sagte er. "Bekennst dich jetz schuldig?"
"Was erwartet mich für 'ne Strafe?"
"Brandstiftung?! Hmmm....lass mich überlegen..."
"Darf ich nochmal...darf ich nochmal...?" Fröhlich in die Hände klatschend hüpfte Rambo dabei auf Norberts Nase herum.
"Nein...Ruhe...lass mich nachdenken", antwortete Peter. Er stand wieder auf und schritt mit hinter dem Rücken verschränkten Armen auf und ab. Vor sich hin murmelnd schaute er gelegentlich in Norberts Richtung. Laut schmatzende Geräusche und das Getrippel vieler kleiner Füße war aus Richtung der Küche zu hören. Ansonsten herrschte Todesstille in der kleinen Wohnung.
Plötzlich hob Peter einen Zeigefinger und setzte sich am Kinn kratzend hin.
3...wird Ihnen präsentiert von...3
Erschrocken fuhr er auf und sah zu der Geräuschquelle.
3Was ist das?3, fragte er.
3Fernseher3, antwortete Norbert.
3Oh...int'ressant...3
3Was machen die da?3, fragte Peter.
3Fußball spielen3
3Was is' denn das?3
3Das Runde muss in das Eckige3, gab Norbert Auskunft.
3Aha...int'ressant...3
Rambo wagte einen kurzen Blick über die Schulter, schaute aber sofort wieder aufmerksam in Richtung Norbert.
Hi Ho...Hi Ho
Singend, mit geschulterten Spargelstangen und Pommes kamen die Gummibärchen aus der Küche. Einige rollten kleine Erbsen vor sich her, andere mühten sich mit Fingerhüten voll Salz ab.
3Ganz Kompaaaniiiie...Stillgestanden!3, befahl ihr Anführer. Sofort verstummte der Gesang und die kleine Gruppe nahm Haltung an.
3Verpflegung gefasst, Beute gesichert3, meldete er der Zigarette.
Diese nahm die Meldung militärisch entgegen, befahl 3Rührt euch3 und wendete sich wieder dem Fernseher zu.
3Worum ging's da...?3, fragte er nochmal.
3Soll ich es euch erklären?3
3Wär' 'n Anfang...mach ma'3, antwortete Peter.
Norbert begann die Grundzüge des Spiels zu erklären. Den Fernsehabend hatte er sich eigentlich anders vorgestellt, aber es hätte schlimmer kommen können. Was, wenn er sich heute eine Zigarre gegönnt hätte?




Göttlich, das Teil! Echt lesenswert.
Denkt euch hier nen Link zu irgendwas lustigem

oskar

Freihandkünstler

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6

Sonntag, 19. März 2006, 21:13

Hehe kool! Woher, das? 8)

PS.: Oh, hoppla, ferdis geschichte habe ich ganz übersehen! Brillant!!! =)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »oskar« (19. März 2006, 21:14)


James Theodor Night

unregistriert

7

Freitag, 24. März 2006, 20:14

Die Geschichten sind alle sehr gut!
Hier auch eine:

Verfolgt By JYM´

Da stand er nun, schweißgebadet. >Sie sind nun weg. Sie müssen weg sein. < Er horchte in die Dunkelheit. Stille. Sie waren weg. Endlich. Doch wohin nun? Hier konnte er nicht bleiben. >Ich muss bleiben. Wenn sie erwacht kann ich fort, doch jetzt muss ich bleiben. Ich habe es versprochen, ihr. < Er kroch durch ein Loch in der Wand. Sie war noch da. Schritte. Ein Kratzen. Die Tür des anliegenden Raumes stöhnte. Ein Fremder stand da. Zerlumpt, verwundet und abgemagert. Doch die Augen lachten. Die Augen sahen ihn. Der Fremde kam auf ihn zu. Kein zurück. >Er muss fort. Zu wenig Platz. Er muss fort. < Er kam näher. Immer näher. Kein zurück. >Was will er? < Der Schutt auf dem Boden knirschte bei jedem Schritt des Fremden. „Sie kommen“ Die Stimme des Fremden war schwach. Doch die Augen lachten. Die Augen lachten? Weshalb? Gab es Hoffnung? Nein. Da kamen sie schon. „Schnell weg!“ „Aber sie…das Mädchen…was ist mit ihr?“, seine eigene Stimme zitterte. Angst. So viel Angst. Und keine Hoffnung. Da waren sie nun. Ihre Schatten waren schon da. Sie konnten nicht mehr weit sein. Und sie lag da, wie ein Engel. Jetzt waren sie da. Doch sie waren anders. Kleiner. Kinder. Ausgehungert. Doch sie grinsten. >Wie Ratten. <, dachte er, >Wie Ratten. < Zwölf waren es. Zwölf kleine Ratten. Er blickte zu dem Fremden hinauf. „Es ist nun zu spät. Du solltest fliehen, doch du bist geblieben.“ „Was hätte ich machen sollen? Sie wäre tot.“ Seine eigene Stimme war ein schwaches Flüstern. Das Lachen in den Augen des Fremden war weg. „Sie hätte überlebt. Sie scheint tot. Sie hätten gedacht es wäre so.“ Sie kamen näher. Die Kinder. Die Ratten. Verräter. Spione des Feindes. Junge Soldaten. Noch nicht ganz ausgebildet. Nicht ganz. Doch gut genug zum Jagen. Jagen. Er kannte sie. Seine Freunde. Zumindest früher. Früher. Früher ist vorbei. Das jetzt zählt. Jetzt ist er ein Verräter. Ein Feind. Ein Feind der Regierung. Nur weil er nicht gehorchen wollte. Doch es kann nicht sein Ende sein. Es darf nicht sein Ende sein. Er ist noch so jung. Erst siebzehn. Zornige Augen kamen auf ihn zu. Meere von stimmen schimpften auf ihn ein. Und sie griffen nach ihr. Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn…. Zehn waren es nur noch. Sie holten sie. Die, die ihm folgten. Einer der Feinde schritt auf ihn zu. „Mörder!“ Seine Stimme kam zurück. „Mörder!“ Er schrie fast. „So viele starben wegen euch! So viele!“ Er hoffte in den Kindern etwas zu bewegen. Doch die Antwort des Vorgetretenen schockte: „Sie hatten es verdient. Sie waren Verräter oder gehörten nicht hier hin! Es war Abschaum!“ Gewalt spielte in den Augen der Kinder. Gewalt, Verachtung und Spott. Der Fremde saß schweigend in einer Ecke. Sah zu wie die Kinder sie nahmen. Sie. Er musste sie beschützen. Beide. Sie wollten ihm helfen. Der Fremde und sie. Sie. Doch er hatte nicht gehört. Doch jetzt musste er ihnen helfen. Zum Dank. Dann sah er etwas in den Augen der Kinder. Angst. Eine Spur von Angst war zu sehen. Das brachte ihm Hoffnung. Er rannte los. Durch die Kinder. Riss sie von ihnen los, hob sie hoch, nahm den Fremden bei der Hand und rannte. Rannte durch die Gänge des Gebäudes. Raus. Doch da waren sie. Seine Verfolger. Ausgebildete Soldaten. Ausgebildet zum Jagen. Zum Jagen von Feinden. Wie ihn. Und zum töten. Egal. Er rannte. Immer im Schatten. Sie sahen ihn. Egal. Hinter ihm die Kinder und die Verfolger. Egal. Sie schossen auf ihn. Egal. Er musste sie retten. Und ihn. Er war es ihm schuldig. Getroffen. Sein Bein schmerzte bitterlich. Egal. Jetzt ist alles egal. Eine alte Kirche. Schutz. Das musste Schutz sein. Die Mauern hielten noch. Sie war leer. Ja, Schutz. Der Beichtstuhl. Ein gutes Versteck. Er horchte. Ferne Schritte. Sie kamen immer näher zu der Kirche. Er musste was tun. Da. Ein Hutständer mit Rollen und ein Sack. Und Kissen. Er stopfte die Kissen in den Sack, nahm den Hutständer und hing seinen Mantel und Hut daran auf. Wenn er schnell war dürften sie nichts merken. Sie sind dumm. Sie würden denken es wären sie und der Fremde. Er nahm den Sack über die Schulter und den Hutständer in die eine Hand. Er lief raus. Da waren sie. Er rannte. Weg von der Kirche. Quer durch das Dorf und über die Felder. Die Soldaten hinter ihm. Da war der Wald. Er rannte hinein. Zwischen den Bäumen her und durch Büsche hindurch. Der Sack und der Hutständer waren schwer. Sehr schwer. Doch er durfte nicht loslassen. Er musste sie festhalten. Um sie zu schützen. Und den Fremden. Er musste rennen. Mit den Sachen. Und er rannte. Durch den Wald. Eine Felswand. Vor ihm. Gut drei Meter hoch und tausend Meter breit. Und mit Dorngestrüpp überall. Vor ihm die Wand, hinter ihm die Soldaten und rechts und links neben ihm Dornen. Er rannte auf die Felswand zu. Sie war überwuchert mit Efeu. Da sah er sie zufällig. Eine Höhle. Gut versteckt. Hinter Efeu und Dornen. Hinein. Endlich sicher. Er horchte. Schritte. Sie kamen näher. Doch er war sicher. Er musste sicher sein. Die Schritte waren bald da. Doch dann….er horchte. Stille.

jojo

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8

Samstag, 25. März 2006, 08:50

wie ihr abgeht :D
cooler thread sir kay!
..muss mal kramen, ob sich was finden lässt :D
w w w . f r i s c h g e s t r i c h e n . n e t

Frogger

leeres Blatt

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9

Samstag, 25. März 2006, 11:16

Wow, geiler Thread!
Habt echt olle Storys hier! Am besten ist natürlich die vom guten, alten Ferdi :D
Mhm, die ein oder andere Geschichte müsste bei mir auch noch auf der Festplatte rumfliegen. Kann sie nur nicht finden :(

Ach Kay, wo bleibt eigentlich deine selbstgeschrebene Geschichte, die du mir in MSN versprochen hast???
Ich warte :D :D :D
MFG
Frogger

Hillerkiller

Hillerious

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10

Samstag, 25. März 2006, 12:14

Man, cooler Thead, ich liebe Kurzgeschichten :D
Die "Gruselgeschichte" war ja ursprünglich auch nur ein Aufsatz für Deutsch und weils bei meinen Mitschülern so gut angekommen ist hab ich angefangen das zu zeichnen...
Wär aber blöd, wenn ich die jetz hier schreibe, weil dann die ganze Spannung weg wär :)

schnitter

Praktikant

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Wohnort: Mainz - ICE - München

Beruf: Administrator, Support, Zeichner

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11

Donnerstag, 30. März 2006, 12:25

Leutz? schon mal daran gedacht aus den Kurzgeschichten Comic-Scripts zumachen? Sprich: eine Art Drehbuch für Comics?

Das wäre doch mal ne aufgabe für Kim fürs Starland.

Er gibt eine Geschichte vor nach der dann gezeichnet werden soll...
www.schildkroetz.de

Weihnachten beginnt schon im August, wenn die Osterhasen und Schokoeier gegen Weihnachtsmänner und Lebkuchen ausgetauscht werden.

SalZ

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12

Mittwoch, 17. Mai 2006, 15:01

hab auch mal vor einem weilchen im physik unterricht ein gedicht geschrieben, ich denke, das passt hier rein, oder?
was haltet ihr davon?

Des Vaters Gebein

Es waren einst zwei jungsche Jungen
Die waren auf den Weg gegungen

Um es den Feinden zu verwehren
Zu vergraben die G’bein ihr’s alten Herren

Der Weg war lang, der Weg war weit
Er war voller Schmerz und Leid

Nach 2 Wochen waren sie nun endlich da
Doch jetzt erst wurde ihnen klar

Dass sie zu späte sind gekommen
Sie waren voller Reu und Wonnen

„Doch nun“, sagt da der jungsche Herr,
„lass uns nicht trauern nimmermehr!“

„Lass uns zum Grabe gehen, Klaus!
Wir holen unsren Vater raus!“

Da war es nun, das Grab des Alten
Die beiden Jungen nicht verhalten

Gruben fix am Sarges Grab
Und war’n auch bald am Grabes Sarg

Endlich nun, nach dieser Frist
Öffnet der eine rasch die Kist’

„Doch dies“, sagt er, „ Oh Schmach, oh Pein!
Dies ist nicht unsres Vaters Gebein!“

Nun gruben sie ein jedes Grab
In dem sie vermuteten einen Sarg

Schon bald verschieden sie
Durch die Anstrengung der Hieberie

Der alte Herr derweil
Schwingt derweil sein Beil

Direkt an seiner alten Hütt
Er kam aus dem Krieg zurück
Meine Gedanken gehen den Bacchus runter...

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