Ich bin schon länger scharf auf einen Leuchttisch/Leuchtpult. Einerseits, weil es mir auf den Keks geht, die Bleistiftvorzeichnung jedesmal ausradieren zu müssen. Auf dem Fußboden immer eine 75 cm dicke Schicht Radiergummikrümel. Man läuft zwar angenehm weich darauf- aber allgemein betrachtet ist es doch eher unästhetisch. Andererseits finde ich die Möglichkeit sehr charmant, nach der Fertigstellung der Bleistiftskizze noch Positionsveränderungen der Figuren, Hintergründe und/oder Accessoires vornehmen zu könne- ohne jedesmal alles komplett neu zeichnen zu müssen. Außerdem gefällt mir die Idee, die erste Skizze aufbewahren zu können.
Weniger wohlmeinende Charaktere würden mir also schlußendlich attestieren, daß ich so ein Ding haben wollte, weil ich eine grenzenlos faule Sau bin.
Das Problem: Die Dinger sind -wie die meisten von Euch wissen- brutal teuer (dafür, daß es sich gerade mal um einen Kunstoffrahmen, eine Kunstoffscheibe und eine handvoll LEDs handelt). Preiswerter sind da schon andere Heimwerkerlösungen. Die haben nur die Nachteile, daß sie a) nur von einigermaßen geschickten Menschen zu verwirklichen sind, zu denen ich nicht gehöre, b) irgendwo aufbewahrt werden müssen, wenn man sie gerade nicht benutzt, c) daß man einen Rahmen auf dem Tisch liegen hat, was ich persönlich beim Zeichnen eher hinderlich finde.
Da ich nunmal damit leben muß, handwerklich so geschickt zu sein wie ein blinder Pavian mit Schüttellähmung, mein Zimmer bereits so vollgestopft ist wie die Asservatenkammer bei Scotland Yard und ich in der gleichen finanziellen Liga spiele wie eine durchschnittliche Kirchenmaus, mußte eine andere Idee her. Und da kam nun Dipl. Ing Dr. Fraro eine gar brilliante Idee, die die meisten der oben angesprochenen Nachteile ausmerzt: Es kostet fast nichts, ist einfach umzusetzen, nimmt keinen zusätzlichen Platz in Anspruch und liegt nicht auf dem Schreibtisch auf.
Das ist mein Schreibtisch (einige Leute kennen ihn ja bereits aus einem
anderen Thread:
Was man dank der Papierunterlage nicht sehen kann: In die Schreibtischplatte habe ich ein Loch gesägt. In dieses Loch habe ich zwei Glasscheiben reingelegt. Die sind je 5mm stark, haben bisher als Glasböden in einer Vitrine gedient und ich habe sie geschenkt bekommen. Zwischen die beiden Scheiben habe ich ein großes Stück Papier als Streumedium gelegt. Wenn man meine Schreibunterlage wegnimmt, dann sieht das so aus:
Unter der Schreibtischplatte ist ein hözerner Tastaturschuber. Bisher war da ein Besteckkasten drin, in dem ich alle möglichen Stifte und Pinsel aufbewahrt habe. Hier das Bild aus dem anderen Thread:
Dieser Holzkasten ist jetzt rausgeflogen. Dafür habe ich zwei LED-Leisten reingeschraubt. Ich habe
diese Dinger hier bei Amazon gefunden- das waren die günstigsten. Dreizehn Øre pro Stück konnte ich mir grad noch leisten
. So sind die eingebaut:
Und nun kommt der Moment, wo der Bulle das Wasser läßt- so sieht das ganze in Betrieb aus:
Okay, nun könnte man natürlich einwerfen, daß ein Profipult heller und ghleichmäßiger ausgeleuchtet ist. Geschenkt. Das hier reicht für meine Zwecke völlig aus- auch durch das von mir bevorzugte dicke 250g-Papier kann ich auch feine Bleistiftstriche noch gut erkennen. Vielleicht setze ich mittelfristig noch eine dritte LED Leiste ein- aber das ist noch Zukunftsmusik. Erstmal bin ich so wie es ist zufrieden!
Erleuchtete Grüße
Fraro