Ein sehr schöner Beitrag. Kann deine Begeisterung nachvollziehen. Dass da einer mit so viel Ruhe und Geduld an einer so feinen und genauen Arbeit sitzt, tut schon beim Zuschauen gut. Es weckt die Sehnsucht nach einer wirklich sinnerfüllenden Arbeit ohne Hetze, ohne Fremdbestimmung, bei der am Abend genau zu sehen ist, was du den Tag über gemacht hast.
Ein bisschen hat es mich an seltene Einzelerlebnisse während meinre Lehre als Fotogravurzeichnerin erinnert. Da habe ich zumindest mal über mehrere Tage jeweils acht Stunden an einer einzigen Bleistiftzeichnung eines Apfels in Originalgröße gesessen, also nur der Apfel, kein Stilleben im gewohnten Sinne. Weil sonst nix anderes zu tun und ich ganz allein im Raum war, und mein Lehrherr das so wollte, dass ich immer noch genauer und detaillierter und feiner arbeite. Da habe ich dann tatsächlich mit sehr harten und spitzen Bleistiften jeden Quadratmillimeter ausschraffiert. Wahrscheinlich war kaum noch eine Bewegung zu erkennen. Nicht dass das Ergebnis wirklich gut ist, denn der Apfel sieht eher aus wie in Stein gemeißelt, aber eine besondere Zeichnung ist es wegen des Aufwands immer noch für mich.