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SpaceDog

Freihandkünstler

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Freitag, 12. Februar 2021, 21:02

sind comics was für mich?

Über die letzten Jahre hat mein Bruder mir zu Weihnachten oder Geburtstag Comics geschenkt. Muss vielleicht noch dazu sagen, er hat sie sich nicht angesehen, er kennt den Verkäufer dort und der hat es für ihn rausgesucht. Und irgendwie sagen mir keine der Comics zu. Vielleicht hat der Comic Verkäufer nen komischen Geschmeck was Comics angeht. Ich weiß nicht.

Erst wars Paper Girls. War mir irgendwie zu abgedreht. Ist aber ne weile her als ich die das letzte Mal gelesen habe, darum weiß ich nicht mehr viel. Es geht um so ne Gruppe Mädchen aus den 90ern glaub ich, und es passieren verrückte Dinge und mit der Zeit stellt sich raus das Jugendliche aus der Zukunft in die Vergangenheit reisen um vor den Erwachsenen zu flüchten, weil die sie umbringen wollen? Oder so? Und die Erwachsenen reiten auf Flugdinosauriern??? Wieso? Keinen Plan. Ich hatte immer gehoft im Verlauf der Story würden meine 100 Fragen die sich beim lesen ansammelnten beantworten, und das wurden sie zum teil auch, aber dann kamen immer nochmehr dazu und nach 4 Bänden hatte ich keinen Bock mehr. Ich mein, Mysterien sind schön und gut, aber mir machen da einige Sachen einfach keinen Sinn.

Und erst letztes Weihnachten hab ich Androiden bekommen. Auch hier, irgendwie ergibt für mich so manches keinen Sinn. Aber mich stören so Kleinigkeiten. Wie, warum schicken die Menschen Androiden, also menschenähnliche Roboter, zu einem Ort andem ein Unglück passiert ist? Da wurden manche von Menschen konolisierte Planeten von Alien angegriffen und Städte kaputt geschossen und zertrümmert und jetzt schicken die da Androiden hin um die Leichen zu finden, um den ihre gesammten Erinnerungen die mit einem Chip im Kopf aufgezeichnet wurden runterzuladen, damit die eventuell für Juristische Zwecke oder so eingesetzt werden können. Die Androiden gehen dann auf ihr Schiff zurück, dort werden die Erinnerungen runtergeladen und aus dem Speicher der Androiden gelöscht. Und offenbar hat eine extrem geringe Anzahl an Androiden einen Bug der macht, dass ihnen die Erinnerungen erhalten bleiben und irgendwie Gefühle und Bewusstsein entwickeln.

Meine erste Frage: Warum brauche ich menschenähnliche, weibliche Roboter, die super komplex und bestimmt schwer herzustellen sind, nur um Daten von toten Leuten zu bergen? Es handelt sich nicht um wiederverwertete Androiden oder so, die sind speziell für diesen Job gebaut worden. In Massen produziert. Die mit keinen lebenden Menschen interagieren müssen. Warum dann nicht einfach so kleine, fahrende Drohnen losschicken? Die kommen sicher auch besser überall hin und sind viel leichter zu warten.
Und SPOILER es stellt sich raus dass das offenbar so oft passiert dass die Androiden Bewustsein entwickeln und gegen die korrupte Regierung aufstellen (die Angriffe waren nicht von Alien sondern von Millitär die damit beauftrag wurden, damit die Planeten die aus der Föderation aussteigen wollten überzeugen können zu bleiben und die Leute haben nur falsche Bilder in ihre Köpfe projeziert bekommen, wie auch immer) dass die eine Art Konzentrationslager speziell dafür gebaut haben DIE AUCH WIEDER VON ANDROIDEN GELEITET WERDEN DIE AUCH WIDERUM DIESEN BUG BEKOMMEN KÖNNTEN. WAS ZUM...

ja, also mir fällt es schwer das ernst zu nehmen.
Ich hab bei Comics die ich bisher gesehen habe oft das Problem dass die Logik für mich keinen Sinn macht. In Story Telling gibt es etwas genannt suspension of disbelief (Willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit) und bei Comics und Comic Filmen funktioniert das bei mir irgwndwie öfter nicht. ?( Vielleicht funktioniert mein Gehirn irgendwie anders. Ich weiß nicht.

Vielleicht empfielt unser Comic Verkäufer auch nur schlechte Comics.
Ich glaub es hat auch damit zutun dass sich die Comics zu ernst nehmen? Weil, wenn ich lustige Comics lese stört mich sowas nicht so sehr, aber hier kommt alles so ernst rüber. Auch der Zeichenstil ist in diesen Comics so semi realistisch und düster und nicht simple und cartoonisch. Soll halt 'n Erwachsenen Comic sein. Aber ja, ich kann die einfach nicht ernst nehmen. :P

Ich erwarte jetzt keine Empfehlungen oder so. Wollte das nur mal loswerden...
Wuff! :D

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Peter L. Opmann

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2

Freitag, 12. Februar 2021, 23:10

Ich glaube, Du sprichst da ein allgemeines Problem an. Comics haben sich in den letzten 30 bis 40 Jahren sehr stark weiterentwickelt.

Du hast bei den beiden Titeln, die Du gelesen hast, nichts über die Grafik gesagt, aber ich tippe darauf, daß die in beiden Fällen sehr gut ist; und etlichen Leuten genügt das schon, um sowas mit Genuß zu lesen. Wenn man sich aber die Story ansieht, fragt man sich: Was soll das eigentlich?

Ich muß gestehen, ich habe weder „Paper Girls“ noch „Androiden“ gelesen – „Paper Girls“ hatte ich einige Male in der Hand und habe den Band durchgeblättert; bei „Androiden“ mußte ich erstmal nachsehen. Es gibt eine Reihe von Bänden bei Splitter, in denen unterschiedliche französische Autoren und Zeichner sich mit diesem Science Fiction-Motiv auseinandersetzen.

„Paper Girls“ scheint mir eine Mischung aus allen möglichen Genre-Versatzstücken zu sein. Die werden so gemischt, daß sich ein möglichst starker Effekt ergibt. Bei „Androiden“ ist es wohl ähnlich. Da geht vieles auf den Film „Blade Runner“ von 1982 zurück, der wiederum auf einem Roman aus den 1960er Jahren basiert. Auch dieser in der Popkultur sehr einflußreiche Film muß vermutlich übertroffen werden. Man ist also im Vorteil, wenn man die ganze Reihe der Vorbilder kennt. Aber auch wenn nicht, sollte man nicht etwa „Blade Runner“ in die Hände bekommen und denken: Ist ja eigentlich besser als das, was heute zu dem Thema kreiert wird.

Es fehlt freilich heute oft Originalität. Manche behaupten, man könne heute keine ganz originelle Geschichte mehr erzählen – alles schon mal dagewesen. Wenn man sich aber auf Werke bezieht, die vor Jahrzehnten bereits sehr erfolgreich waren, dann muß man sich über Logik und Glaubwürdigkeit nicht so viele Gedanken machen. Jeder weiß: Aha, das ist in der Art von …, und da achtet man nicht so sehr darauf, ob das neue Werk für sich Sinn ergibt.

Vielleicht würde es Dir ja liegen, mal was Älteres zu lesen. Die Klassiker kennst Du bestimmt: „Asterix“, „Lucky Luke“, „Leutnant Blueberry“, „Andy Morgan“, „Bruno Brazil“ (alles frankobelgische Serien) – bei Comics aus USA fallen mir eher Zeitungsserien ein: „Tarzan“, „Flash Gordon“, „Li’l Abner“, „The Spirit“; Alles nur Beispiele. Superheldenserien waren immer von schwankender Qualität.

Diese älteren Sachen sind teilweise nicht so perfekt ausgearbeitet, nicht so auf Effekt getrimmt wie heutige Comics, aber sie erreichen mit einfacheren Mitteln oft mehr. Oder sieh Dich mal bei Independent- und Undergroundcomics um (zum Beispiel Comics von Robert Crumb, die Graphic Novel „Blankets“, „Strangers in Paradise“). Einen Manga kann ich auch empfehlen (sonst kenne ich mich in dem Bereich wenig aus): „Barfuß durch Hiroshima“.

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kurisuno (14.02.2021)

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