Zuallererst möchte ich mich bei euch, FrrFrr, bene und Peter L. Opmann für eure Kommentare bedanken.
Bitte um Aufklärung, wie die Comics unter "Meine Comics" gestellt werden können.
Antwort auf FrrFrr bzgl. Oberst:
Ja, der Oberst ist manchmal vor dem Hintergrund etwas schwer auszumachen. Das kommt vielleicht daher, dass ich früher auch koloriert habe - und vor der grüngelben Savanne war seine helle Uniform dann eben besser auszumachen. Auf alten Fotografien habe ich gesehen, dass die Uniformen der höheren Ränge der Schutztruppe tatsächlich weiß, oder doch zumindest sehr hell waren - soweit man das auf diesen teilweise ziemlich verwaschenen Bildern noch erkennen konnte. Ich sehe da nur zwei Möglichkeiten: Ich könnte die Umrisslinien des Oberst stärker ziehen. Aber dann würde er in den Panels irgendwie wie ein Fremdkörper wirken. Bleibt noch, in stärker zu schraffieren. Ich werde mich bemühen, dass in meinen aktuellen Zeichnungen umzusetzen.
Antwort auf die Bemerkung von Peter L. Opmanns bzgl. der Sprechblasen:
Beim Zeichnen von Onepagern habe ich oft einfach nur drauflos gezeichnet, ohne mir Gedanken über die vorteilhafte Platzierung der Sprachblasen zu machen. Bei längeren Geschichten arbeite ich nach einem Storyboard. Allerdings ändere ich auch da manchmal noch ganz spontan manche Dinge während des Zeichenprozesses. Meine Figuren sind mir dabei immer am wichtigsten - die Sprechblasen und Textkästchen vernachlässige ich dabei leider manchmal. Aber ich werde in Zukunft versuchen, auch darauf verstärkt zu achten.
Jetzt zu der Frage, wie ich eigentlich auf die Idee zu meinen Figuren gekommen bin: Dazu muss ich wohl etwas weiter ausholen. Für Afrika habe ich mich eigentlich immer schon interessiert. Als Kind nur für seine Tierwelt, später auch dann auch für seine Völker und Kulturen. Und irgendwann stößt man dabei dann zwangsweise auch auf Literatur zur Kolonialzeit.
In der Menschheitsgeschichte fand ich immer solche Phasen ganz besonders interessant, in denen völlig unterschiedliche Kulturen aufeinander geprallt sind. Und dafür ist die Kolonialzeit ja geradezu ein Musterbeispiel. In Bezug auf das allgemeine Erzählen von Geschichten fand ich immer solche besonders spannend, in denen gänzlich unterschiedliche Charaktere durch eine Laune des Zufalls zusammengewürfelt werden. Und dann kam ich einmal auf die Idee, Comics zu zeichnen, in denen eine Afrikanerin und ein Deutscher gemeinsam Abenteuer erleben.
Dass die kolonialzeitliche Thematik heikel ist, war mir natürlich von Anfang an bewusst.
Weil bene "Tim im Kongo" erwähnt hat:
Herge hat in diesen immer noch recht bekannten Comicalbum natürlich - zeitbedingt - alle möglichen Klischees und Stereotype zum Thema Afrika ausgereizt. Wäre ich diesen Stereotypen gefolgt, hätte der Oberst ein Held sein müssen der es als seine Aufgabe empfunden hätte Nothando zu zivilisieren. Bei mir läuft das aber anders. Da ist der Oberst oft ziemlich unsicher und verhält sich auch manchmal recht tollpatschig. Ostafrika als Umfeld ist ihm eben noch nicht so ganz vertraut. Nothando ist dagegen die Freche, Unkonventionelle, die sich kein Blatt vor dem Mund nimmt und dem Oberst immer wieder aus brenzligen Situationen heraushelfen muss.
Die Persönlichkeiten der beiden sind also so ziemlich konträr. Mich würde interessieren, ob man das in meinen Zeichnungen und Texten auch erkennen kann - denn das würde bedeuten, dass es mir gelungen ist, die beiden stimmig rüberzubringen. Und ja, ich habe die Reihe fortgeführt.
Bis dato habe ich tatsächlich für die Schublade gezeichnet. Ich bin mir nämlich immer noch nicht so ganz sicher, ob meine Zeichnungen auch schon gut genug für eine Veröffentlichung sind. Und dann ist da ja auch noch das Kolonialzeitthema, dass die Sache sicher auch nicht gerade einfacher macht.
Nochmals herzlichen Dank für die raschen Rückmeldungen und Kommentare - Es tut mir Leid, dass ich bis dato noch nicht dazugekommen bin, retour zu schreiben.